Murradweg
August/September 2025
Von der Sticklerhütte (Salzburg/Österreich) auf 1.750 m Seehöhe bis Bad Radkersburg bzw. bis Halasz Csardas Legrad (Kroatien) auf 128 m Seehöhe führt uns die aktuelle Tour entlang der Mur. Diesmal mit einer Gruppe von 7 Personen. Wir haben die Hotels vorab gebucht, und damit gute Erfahrungen gemacht, vor allem als Gruppe.
Die Anreise mit den ÖBB sollte über Unzmarkt und dann mit der Murtalbahn bis Tamsweg erfolgen. Leider gibt es ausgerechnet in diesem Zeitraum Bauarbeiten an der Strecke zwischen Murau und Tamsweg. Da die Ersatzbusse keine Räder mitnehmen, organisieren wir einen Shuttle unseres Hotels Gambswirt. Dieser ist sogar etwas günstiger als ortsansässige Taxiunternehmen.
Wir buchen ganz bewusst 2 Nächte in Tamsweg.
Samstag 30.8.2025 und
Sonntag 31.8.2025:
Wir erwischen bei der Anreise diesmal einen italienischen Zug der ÖBB, die Räder werden problemlos untergebracht. In Unzmarkt steigen wir in die Murtalbahn um und kommen bis Murau. Dort wartet das Shuttletaxi. Überraschung: ein neuer Fahrradanhänger, für 6 Räder, Bestellung war für 7 Räder und es beginnt zu regnen. Im Regen helfen wir dem Fahrer die Räder zu verstauen und es muss geschlichtet werden, ein Kettenschutzblech geht dadurch auf der weiteren Reise zu Bruch, ein Rad muss in den Wagen ohne Vorderrad. Es geht gut, wir kommen letztendlich beim Gambswirt in Tamsweg an.
Der Sonntag gehört zur Gänze der Erkundung der Sticklerhütte und der Wanderung zur Murursprungsquelle. Man kann Teilstrecken bis zur Hütte mit einem Shuttle absolvieren und das letzte Stück zur Quelle ist unglaublich schön und empfehlenswert und nur zu Fuß erreichbar (aber ohne Hunde: wir sind durch Kuhherden mit Jungtieren gegangen, ein entsprechendes Verbotsschild war aufgestellt). Von Tamsweg aus per Rad zur Sticklerhütte und retour kommen doch ca. 900 Höhenmeter zusammen. Fallweise schwieriger Untergrund und entgegenkommende Taxis am Berg lassen die Rad-Tour eher nur für Geübte sinnvoll erscheinen.
Sticklerhütte
https://www.sticklerhuette.at/
Gambswirt
www.gambswirt.at
Montag 1.9.2025
Die beiden Tage beim Gambswirt brachten hervorragende Gastronomie (und Zimmer mit 40 qm!), das Frühstück war sensationell. Es geht nun entlang der Mur, grüne Weiden, Kuhherden und Ortschaften. Nach ca. 20 km der erste Stop im einfachen Gasthaus Ortner, dann weiter bis Murau. Im Brauhaus stärken wir uns, das Bier natürlich 1A (Murauer Brauerei!). Da wir gut in der Zeit liegen, wandern wir noch um den Leonarditeich beim Freibad und zu den Sprungschanzen. Zufällig sehen wir noch den nordischen Kombinierer Martin Fritz (er wohnt auch in Murau), der sich zu Filmaufnahmen bei den Schanzen aufhält. Am Hauptplatz gibt es auch noch einen Eiscafé. Für die folgenden 20 km benötigen wir dann aber doch noch fast 2 Stunden, es kommen viele Höhenmeter, immer ein auf und ab.
Das nächste Quartier ist in Lind.
GH-Pension Ortner Stadl an der Mur
www.gasthof-ortner.at
Brauhaus, Murau
https://www.brauhaus-murau.com/
Martin Fritz
https://martinfritz.at/
Gästehaus und Restaurant Leitner, Lind
https://leitner-gaestehaus.at/de/index.asp
Dienstag 2.9.2025
Spannend erwarteter Tag, da die Prognosen teilweise über sehr wahrscheinlichen Regen berichten. Pünktlich geht´s los um 9, die ersten 20 km problemlos, dann folgt eine große Umleitung bei Judenburg auf die andere Flußseite. Ein Versuch, im Sportgeschäft noch Regenüberziehschuhe zu erwerben, schlägt fehl, aber Plastiksackerl als Ersatz gibt es. Die Gruppe zerfällt etwas, manche brauchen Vorsprung, manche länger beim Einkauf. Hier bewährt sich das Multitracking von OruxMaps wieder einmal. Beim Bachwirt in Knittelfeld treffen wir alle wieder zusammen und ordern das empfohlene Knödel-Mittagsmenü.
Bisher trocken geblieben sind wir optimistisch und genehmigen uns einen weiteren Zwischenstop beim Cafe (ohne zu naschen, da Originalzitat: „alles tiefgefroren“??), während Josef bereits im Ziel eingetroffen ist. Im Hotel Greif müssen die Räder geschlichtet werden, doch dann wird ein nicht benützter Speisesaal geöffnet und da ist dann Platz genug. Die Rezeption verrechnet sich beim zugesagten Preis, nach Reklamation bekommen wir aber den zu viel bezahlten Preis retour und das Hotel entschuldigt sich.
Hotel Der Greif, Leoben
https://www.dergreif.at/
Bachwirt,Knittelfeld
https://www.bachwirt.at/speisekarte
Mittwoch 3.9.2025
Die erste Müdigkeit der ersten Tage ist verflogen, wir sind froh, trocken geblieben zu sein. Die Steigungen werden jetzt weniger. Nach 13 km gibt es frischen Topfenstrudel (leider ohne Rosinen) und Getränke in Bruck. Die Gruppe trennt sich wieder und es geht weiter, ein Teil fährt vor zum Quartier, der Rest direkt zum geplanten Besuch des Museums Stübing. Leider schließen dort vor Ort alle Gastronomiebetriebe im Museum vor 17 Uhr. Am Heimweg dann eine Überraschung: ein eigentlich unplattbarer Schlauch (für Insider: es handelt sich lt. Josef um einen Schwalbe Marathon Plus 6 fach pannensicher) hat ein Loch und muss getauscht werden. Nach 20 Minuten ist alles erledigt. Aber es gibt noch eine Überraschung auf der Fahrt retour zum Quartier: eine Schlange kreuzt den Weg, 2 Notbremsungen ohne Unfall und wir treffen wohlbehalten im GH Thomahan ein. Das Abendessen ist dort ganz ausgezeichnet und für ein Zimmer gab es ein Update auf eine kleine Wohnung.
Stübing: Österr.Freilichtmuseum Universalmuseum Joanneum GmbH.
https://www.museum-joanneum.at/freilichtmuseum
Gasthof und Gästehaus Thomahan, Friesach bei Peggau
www.thomahan.at
Donnerstag 4.9.2025
Vor der Fahrt werden alle Räder serviciert (Luft, Kette).
Gemütlich geht es bis Graz, Besuch der Murinsel. Am Radweg ist hier viel los, wir machen einen Stop bei einem guten Cafe und eine Einkaufstour in einem bereits bekannten Hutgeschäft gibt es auch. Nach Graz wird der Weg etwas schlechter und es fallen uns mehrere E-Biker auf, die unbedingt überholen müssen. Da kann ein Stop beim Buschenschank Zach in Karlsdorf nur beruhigend wirken 🙂
Die weitere Fahrt nach Leoben erfolgt wieder getrennt, und die ersten Ankömmlinge erledigen den self-check-in im Hotel. Da ist es gut, wenn alle Teilnehmer der Tour die Codes dazu haben.
Ein kleines Hoppala: mit dem Rücken zur Wand und ausgebeulter Tasche löst man leicht im Hotel-Aufzug den Alarmknopf aus…. natürlich ohne ernste Folgen und Feuerwehrbesuch, wir nehmen das als Probeanruf für das Protokoll.
Murinsel Graz:
https://murinselgraz.at/de/
Buschenschank Zach, Kalsdorf
https://www.buschenschank.at/Kalsdorf/Buschenschank-Zach
self-check-in schlaf und gut Hotel
https://dasschlafundgut.at/
Freitag 5.9.2025
Im Hotel gibt es kein Frühstück, aber in der Bäckerei, die wir aufsuchen.Es fällt eher einfach aus.
Der Radweg in der Stadt ist leider zugeparkt. Die ersten 25 km sind sehr gemütlich. Wieder unterschiedliche Gruppen, manche fahren voraus. Beim Radstop zur Hitt´n gibt es ein Edelweiß Hefetrüb und somit Stärkung. Es folgen Wald- und Wiesenwege und der nächste Zusammentreff ist die Murmühle Mureck mit dazugehörendem Restaurant. Die Mühle war zuletzt 2012 unter Wasser und ein Besuch lohnt sich (um Euro 2,5..… ). Es folgt ein kleines Mittagessen und die Weiterfahrt zum Murturm, von dem man aus einen tollen Überblick über die Murlandschaft hat. Gute Gelegenheit für ein Gruppenfoto! Dann sind es nur mehr ca. 20 km bis Bad Radkersburg bei leichtem Gegenwind. Wir haben das Hotel im Park gebucht, eine echte Wohlfühloase. Manche zieht es sofort in den Wellnessbereich, manche in die Kurkonditorei. Das Abendessen bietet ein 6-Gang Menü an, für einige doch sehr verlockend. Anschließend gibt´s noch in der Bar eine Runde, die Jugend lädt ein!
Restaurant Mühlenhof und Schiffsmühle,Mureck
https://schiffsmuehle.at/
Murturm
https://www.steiermark.com/de/Thermen-Vulkanland/Urlaub-planen/Ausflugsziele/Murturm_isd_320512
Hotel im Park, Therme und Spa
www.hotel-im-park.at
Samstag, 6.9.2025
Nach einem opulenten Frühstück (sicher eines der besten der letzten Jahre!) verabschiedet sich ein Teil der Gruppe zur Heimfahrt, der Rest mit Gabi und Josef hat vor noch weiter bis Legrad/Kroatien zu radeln. Bald nach Bad Radkersburg geht´s über die slowenische Grenze. Es gibt freie Durchfahrt. Wir fahren entlang von Feldern, Wiesen, Ortschaften mit alten verfallenen Häusern aber auch Neubauten. Kurz vor der nächsten Grenze zu Kroatien finden wir ein nettes Lokal mit deutschsprachiger Bedienung, im Freien, sehr ruhig und angenehm. Am Zielort Mursko Sredisce im Hotel stellt sich heraus, auch hier wird deutsch gesprochen. Ein Gast erzählt uns, die Besitzer hätten einige Jahre in Kitzbühel gearbeitet. Das Zimmer ist echt OK, das Abendessen auch. Es ist ein ruhiger Ort, liegt etwas abseits, sehr angenehm. Normalerweise frühstücken wir zwischen 7 und 8 Uhr, diesmal die Bitte an uns: ab 8:30 (ach ja, es ist ja Sonntag, da wollen alle länger schlafen:)
Hotel & Restaurant: Restoran Schloss, Mursko Sredisce
https://schloss.hr/?lang=hr
Sonntag,7.9.2025
Nach dem Frühstück fahren wir weiter, heute wollen wir wirklich das Ende des Murtalradweges in Legrad in Kroatien erreichen. Je länger die Tour dauert, umso unauffälliger wird sie. Was uns aber sehr wohl auffällt und abgeht: die mangelnde Beschriftung. Ohne der Tour am Handy wäre die Fahrt unmöglich, nach 20 km die erste Hinweistafel, davor kann man 50 Mal falsch abgebogen sein. Im ländlichen Raum haben viele Hausbesitzer Hunde, die sich immer wieder lautstark bemerkbar machen. Erfreulicherweise sind aber alle hinter Zäunen. Der letzte Abschnitt geht über eine staubige, holprige Schotterpiste, mit ca. 2 km zum Zusammenschluss der Drau und Mur. Das also ist das ein wenig unspektakuläre Ende der Tour.
Wir radeln zurück zum Quartier und erhalten eine sehr gute Jause. Die Qualität der Küche im dazugehörenden Restaurant Farin ist hervorragend, leider kann da das zugewiesene Zimmer (im 2. Stock,Dachschräge, auf Kopf aufpassen!) nicht mithalten. Das Personal jedenfalls ist recht freundlich und zuvorkommend.
pansion.legrad@chef.hr
restoran.fakin@chef.hr
Montag 8.9.2025
Beim Frühstück eine Überraschung: wir sitzen am leeren Tisch, wir werden gefragt, was wir haben möchten und fast alles wird (mit weißen Handschuhen) gebracht. Früchte und Yoghurt scheinen ausgegangen zu sein… Dann fahren wir auch schon wieder los. Wir haben uns am Vorabend eine Strecke nach Varazdin ausgesucht, die recht schön und mit Sternen gekennzeichnet ist, was unsere Erwartung doch in lichte Höhen führte. Nach kurzer Strecke leider der erste von vielen Schotterstreckenabschnitten. Sehr staubig, sehr viel Kies und dann auch noch entgegenkommende LKWs. Ausdrücklich keine Empfehlung diese Strecke so zu fahren.
Nach der Brückenüberquerung geht es hinein nach Varazdin. Wir treffen schon früh beim Hotel ein, die Zimmer sind fertig. Es gibt eine große Kuchenauswahl und erfreulicherweise Sitzplätze im Freien (über die Straße erreichbar). Wir nützen die Zeit zu einem Stadtrundgang, das Schloß ist derzeit nicht zugänglich. Aber die Altstadt hat Charme und eine nette Fußgängerzone. Das Abendessen lassen wir uns von 2 Haubenköchen zubereiten, es hält, was sie versprochen hatten.
Erfreulicherweise endet auch wie avisiert um 21:05 die etwas laute Musik im Hotel aus den Lautsprechern und es wird eine ruhige Nacht.
2 Chefs Restaurant BEDEM, Varazdin
https://bedem-varazdin.com/hr/
Hotel Arbia Palace Dorka,Varazdin
https://arbiapalace.com/
Dienstag 9.9.2025
Unglaublich, wie viel man für ein Frühstück auf engstem Raum drapieren kann! Es lässt eigentlich keine Wünsche offen und gestärkt machen wir uns heute auf einen langen Weg über ca. 90 km nach Maribor. Wer glaubt, es kommen keine Schotterpisten mehr, irrt. Insgesamt werden es heute wohl an die 2 Stunden auf sehr ungutem Terrain und die LKWs gibt es auch wieder. Es scheint große Bauarbeiten auf der Strecke zu geben, teilweise schieben wir das Rad im Aubereich, tiefer Sand wechselt sich mit grobem Schotter ab. Leider fehlen auch hier wieder Orientierungstafeln und es gab definitiv keinen Hinweis auf Bauarbeiten mit Alternativstrecken. Wir haben uns vorgenommen, erst nach mehr als der Hälfte der Strecke, und zwar in Ptuj, eine Mittagsrast zu machen und ziehen das auch durch. Wir finden an der Strecke (wieder einmal OruxMaps sei Dank!) ein Gasthaus mit einheimische Küche, nicht viel los, sehr angenehm. Die letzten 30 km geht es zwar auch nicht auf Asphalt aber doch besseren Untergrund durch Au und kleinere Ortschaften. Die Einfahrt in Maribor wirkt heute auf uns recht trostlos. Vielleicht aber auch wegen des Eindrucks der schlechten Strecke. Wir fahren in das Center in die Fußgängerzone. Der Eissalon Slascicarna Iglu ist dafür umso besser und auch das Hotel entspricht voll unseren Erwartungen. Auch hier machen wir einen Spaziergang und Maribor zeigt sich mit einer Promenaden einer fast ganz neuen Radbrücke aus Holz von der besten Seite.
gasthaus Pri Tonetu,Ptuj
https://www.gostisce-svensek.si/
Hotel Maribor&Garden Rooms
www.hotelmaribor.si
Da die Wettervoraussage für Mittwoch 10.9.2025 recht trostlos ausfällt, entschließen wir uns nicht bis Graz per Rad unterwegs zu sein. Wir buchen ein Ticket und fahren von Maribor über Graz nach Wien. Es klappt alles hervorragend, der Zug in Maribor ist komfortabel und die 4 Minuten Umstieg gehen sich in Graz auch sehr gut aus.
Fazit: der österreichische Teil der Tour ist eindeutig der Schönste, den Rest kann man, aber muß man nicht fahren….
Wer mehr über das UNESCO Weltnaturerbe und unberührte Flusslandschaften des weltweit ersten 5-Länder-Biosphärenparks Mur-Drau-Donau wissen möchte (und widerstandsfähige Räder hat!):
„Amazon of Europe“:
https://aoebiketrail.com/de/home-de/
Und hier noch die Drauradwegseite, wie gesagt, hat für uns diesmal ganz anders ausgeschaut…
https://www.drauradweg.com/de/
