Tour de Mur 2025

Murradweg

August/September 2025

Von der Sticklerhütte (Salzburg/Österreich) auf 1.750 m Seehöhe bis Bad Radkersburg bzw. bis Halasz Csardas Legrad (Kroatien) auf 128 m Seehöhe führt uns die aktuelle Tour entlang der Mur. Diesmal mit einer Gruppe von 7 Personen. Wir haben die Hotels vorab gebucht, und damit gute Erfahrungen gemacht, vor allem als Gruppe.

Die Anreise mit den ÖBB sollte über Unzmarkt und dann mit der Murtalbahn bis Tamsweg erfolgen. Leider gibt es ausgerechnet in diesem Zeitraum Bauarbeiten an der Strecke zwischen Murau und Tamsweg. Da die Ersatzbusse keine Räder mitnehmen, organisieren wir einen Shuttle unseres Hotels Gambswirt. Dieser ist sogar etwas günstiger als ortsansässige Taxiunternehmen.

Wir buchen ganz bewusst 2 Nächte in Tamsweg.

Samstag 30.8.2025 und

Sonntag 31.8.2025:

Wir erwischen bei der Anreise diesmal einen italienischen Zug der ÖBB, die Räder werden problemlos untergebracht. In Unzmarkt steigen wir in die Murtalbahn um und kommen bis Murau. Dort wartet das Shuttletaxi. Überraschung: ein neuer Fahrradanhänger, für 6 Räder, Bestellung war für 7 Räder und es beginnt zu regnen. Im Regen helfen wir dem Fahrer die Räder zu verstauen und es muss geschlichtet werden, ein Kettenschutzblech geht dadurch auf der weiteren Reise zu Bruch, ein Rad muss in den Wagen ohne Vorderrad. Es geht gut, wir kommen letztendlich beim Gambswirt in Tamsweg an.

Der Sonntag gehört zur Gänze der Erkundung der Sticklerhütte und der Wanderung zur Murursprungsquelle. Man kann Teilstrecken bis zur Hütte mit einem Shuttle absolvieren und das letzte Stück zur Quelle ist unglaublich schön und empfehlenswert und nur zu Fuß erreichbar (aber ohne Hunde: wir sind durch Kuhherden mit Jungtieren gegangen, ein entsprechendes Verbotsschild war aufgestellt). Von Tamsweg aus per Rad zur Sticklerhütte und retour kommen doch ca. 900 Höhenmeter zusammen. Fallweise schwieriger Untergrund und entgegenkommende Taxis am Berg lassen die Rad-Tour eher nur für Geübte sinnvoll erscheinen.

Sticklerhütte
https://www.sticklerhuette.at/

Gambswirt
www.gambswirt.at

Montag 1.9.2025

Die beiden Tage beim Gambswirt brachten hervorragende Gastronomie (und Zimmer mit 40 qm!), das Frühstück war sensationell. Es geht nun entlang der Mur, grüne Weiden, Kuhherden und Ortschaften. Nach ca. 20 km der erste Stop im einfachen Gasthaus Ortner, dann weiter bis Murau. Im Brauhaus stärken wir uns, das Bier natürlich 1A (Murauer Brauerei!). Da wir gut in der Zeit liegen, wandern wir noch um den Leonarditeich beim Freibad und zu den Sprungschanzen. Zufällig sehen wir noch den nordischen Kombinierer Martin Fritz (er wohnt auch in Murau), der sich zu Filmaufnahmen bei den Schanzen aufhält. Am Hauptplatz gibt es auch noch einen Eiscafé. Für die folgenden 20 km benötigen wir dann aber doch noch fast 2 Stunden, es kommen viele Höhenmeter, immer ein auf und ab.

Das nächste Quartier ist in Lind.

GH-Pension Ortner Stadl an der Mur
www.gasthof-ortner.at

Brauhaus, Murau
https://www.brauhaus-murau.com/

Martin Fritz
https://martinfritz.at/

Gästehaus und Restaurant Leitner, Lind
https://leitner-gaestehaus.at/de/index.asp

Dienstag 2.9.2025

Spannend erwarteter Tag, da die Prognosen teilweise über sehr wahrscheinlichen Regen berichten. Pünktlich geht´s los um 9, die ersten 20 km problemlos, dann folgt eine große Umleitung bei Judenburg auf die andere Flußseite. Ein Versuch, im Sportgeschäft noch Regenüberziehschuhe zu erwerben, schlägt fehl, aber Plastiksackerl als Ersatz gibt es. Die Gruppe zerfällt etwas, manche brauchen Vorsprung, manche länger beim Einkauf. Hier bewährt sich das Multitracking von OruxMaps wieder einmal. Beim Bachwirt in Knittelfeld treffen wir alle wieder zusammen und ordern das empfohlene Knödel-Mittagsmenü.

Bisher trocken geblieben sind wir optimistisch und genehmigen uns einen weiteren Zwischenstop beim Cafe (ohne zu naschen, da Originalzitat: „alles tiefgefroren“??), während Josef bereits im Ziel eingetroffen ist. Im Hotel Greif müssen die Räder geschlichtet werden, doch dann wird ein nicht benützter Speisesaal geöffnet und da ist dann Platz genug. Die Rezeption verrechnet sich beim zugesagten Preis, nach Reklamation bekommen wir aber den zu viel bezahlten Preis retour und das Hotel entschuldigt sich.

Hotel Der Greif, Leoben
https://www.dergreif.at/

Bachwirt,Knittelfeld
https://www.bachwirt.at/speisekarte

Mittwoch 3.9.2025

Die erste Müdigkeit der ersten Tage ist verflogen, wir sind froh, trocken geblieben zu sein. Die Steigungen werden jetzt weniger. Nach 13 km gibt es frischen Topfenstrudel (leider ohne Rosinen) und Getränke in Bruck. Die Gruppe trennt sich wieder und es geht weiter, ein Teil fährt vor zum Quartier, der Rest direkt zum geplanten Besuch des Museums Stübing. Leider schließen dort vor Ort alle Gastronomiebetriebe im Museum vor 17 Uhr. Am Heimweg dann eine Überraschung: ein eigentlich unplattbarer Schlauch (für Insider: es handelt sich lt. Josef um einen Schwalbe Marathon Plus 6 fach pannensicher) hat ein Loch und muss getauscht werden. Nach 20 Minuten ist alles erledigt. Aber es gibt noch eine Überraschung auf der Fahrt retour zum Quartier: eine Schlange kreuzt den Weg, 2 Notbremsungen ohne Unfall und wir treffen wohlbehalten im GH Thomahan ein. Das Abendessen ist dort ganz ausgezeichnet und für ein Zimmer gab es ein Update auf eine kleine Wohnung.

Stübing: Österr.Freilichtmuseum Universalmuseum Joanneum GmbH.
https://www.museum-joanneum.at/freilichtmuseum

Gasthof und Gästehaus Thomahan, Friesach bei Peggau
www.thomahan.at

Donnerstag 4.9.2025

Vor der Fahrt werden alle Räder serviciert (Luft, Kette).

Gemütlich geht es bis Graz, Besuch der Murinsel. Am Radweg ist hier viel los, wir machen einen Stop bei einem guten Cafe und eine Einkaufstour in einem bereits bekannten Hutgeschäft gibt es auch. Nach Graz wird der Weg etwas schlechter und es fallen uns mehrere E-Biker auf, die unbedingt überholen müssen. Da kann ein Stop beim Buschenschank Zach in Karlsdorf nur beruhigend wirken 🙂

Die weitere Fahrt nach Leoben erfolgt wieder getrennt, und die ersten Ankömmlinge erledigen den self-check-in im Hotel. Da ist es gut, wenn alle Teilnehmer der Tour die Codes dazu haben.

Ein kleines Hoppala: mit dem Rücken zur Wand und ausgebeulter Tasche löst man leicht im Hotel-Aufzug den Alarmknopf aus…. natürlich ohne ernste Folgen und Feuerwehrbesuch, wir nehmen das als Probeanruf für das Protokoll.

Murinsel Graz:
https://murinselgraz.at/de/

Buschenschank Zach, Kalsdorf
https://www.buschenschank.at/Kalsdorf/Buschenschank-Zach

self-check-in schlaf und gut Hotel
https://dasschlafundgut.at/

Freitag 5.9.2025

Im Hotel gibt es kein Frühstück, aber in der Bäckerei, die wir aufsuchen.Es fällt eher einfach aus.

Der Radweg in der Stadt ist leider zugeparkt. Die ersten 25 km sind sehr gemütlich. Wieder unterschiedliche Gruppen, manche fahren voraus. Beim Radstop zur Hitt´n gibt es ein Edelweiß Hefetrüb und somit Stärkung. Es folgen Wald- und Wiesenwege und der nächste Zusammentreff ist die Murmühle Mureck mit dazugehörendem Restaurant. Die Mühle war zuletzt 2012 unter Wasser und ein Besuch lohnt sich (um Euro 2,5..… ). Es folgt ein kleines Mittagessen und die Weiterfahrt zum Murturm, von dem man aus einen tollen Überblick über die Murlandschaft hat. Gute Gelegenheit für ein Gruppenfoto! Dann sind es nur mehr ca. 20 km bis Bad Radkersburg bei leichtem Gegenwind. Wir haben das Hotel im Park gebucht, eine echte Wohlfühloase. Manche zieht es sofort in den Wellnessbereich, manche in die Kurkonditorei. Das Abendessen bietet ein 6-Gang Menü an, für einige doch sehr verlockend. Anschließend gibt´s noch in der Bar eine Runde, die Jugend lädt ein!

Restaurant Mühlenhof und Schiffsmühle,Mureck
https://schiffsmuehle.at/

Murturm
https://www.steiermark.com/de/Thermen-Vulkanland/Urlaub-planen/Ausflugsziele/Murturm_isd_320512

Hotel im Park, Therme und Spa
www.hotel-im-park.at

Samstag, 6.9.2025

Nach einem opulenten Frühstück (sicher eines der besten der letzten Jahre!) verabschiedet sich ein Teil der Gruppe zur Heimfahrt, der Rest mit Gabi und Josef hat vor noch weiter bis Legrad/Kroatien zu radeln. Bald nach Bad Radkersburg geht´s über die slowenische Grenze. Es gibt freie Durchfahrt. Wir fahren entlang von Feldern, Wiesen, Ortschaften mit alten verfallenen Häusern aber auch Neubauten. Kurz vor der nächsten Grenze zu Kroatien finden wir ein nettes Lokal mit deutschsprachiger Bedienung, im Freien, sehr ruhig und angenehm. Am Zielort Mursko Sredisce im Hotel stellt sich heraus, auch hier wird deutsch gesprochen. Ein Gast erzählt uns, die Besitzer hätten einige Jahre in Kitzbühel gearbeitet. Das Zimmer ist echt OK, das Abendessen auch. Es ist ein ruhiger Ort, liegt etwas abseits, sehr angenehm. Normalerweise frühstücken wir zwischen 7 und 8 Uhr, diesmal die Bitte an uns: ab 8:30 (ach ja, es ist ja Sonntag, da wollen alle länger schlafen:)

Hotel & Restaurant: Restoran Schloss, Mursko Sredisce
https://schloss.hr/?lang=hr

Sonntag,7.9.2025

Nach dem Frühstück fahren wir weiter, heute wollen wir wirklich das Ende des Murtalradweges in Legrad in Kroatien erreichen. Je länger die Tour dauert, umso unauffälliger wird sie. Was uns aber sehr wohl auffällt und abgeht: die mangelnde Beschriftung. Ohne der Tour am Handy wäre die Fahrt unmöglich, nach 20 km die erste Hinweistafel, davor kann man 50 Mal falsch abgebogen sein. Im ländlichen Raum haben viele Hausbesitzer Hunde, die sich immer wieder lautstark bemerkbar machen. Erfreulicherweise sind aber alle hinter Zäunen. Der letzte Abschnitt geht über eine staubige, holprige Schotterpiste, mit ca. 2 km zum Zusammenschluss der Drau und Mur. Das also ist das ein wenig unspektakuläre Ende der Tour.

Wir radeln zurück zum Quartier und erhalten eine sehr gute Jause. Die Qualität der Küche im dazugehörenden Restaurant Farin ist hervorragend, leider kann da das zugewiesene Zimmer (im 2. Stock,Dachschräge, auf Kopf aufpassen!) nicht mithalten. Das Personal jedenfalls ist recht freundlich und zuvorkommend.

pansion.legrad@chef.hr
restoran.fakin@chef.hr

Montag 8.9.2025

Beim Frühstück eine Überraschung: wir sitzen am leeren Tisch, wir werden gefragt, was wir haben möchten und fast alles wird (mit weißen Handschuhen) gebracht. Früchte und Yoghurt scheinen ausgegangen zu sein… Dann fahren wir auch schon wieder los. Wir haben uns am Vorabend eine Strecke nach Varazdin ausgesucht, die recht schön und mit Sternen gekennzeichnet ist, was unsere Erwartung doch in lichte Höhen führte. Nach kurzer Strecke leider der erste von vielen Schotterstreckenabschnitten. Sehr staubig, sehr viel Kies und dann auch noch entgegenkommende LKWs. Ausdrücklich keine Empfehlung diese Strecke so zu fahren.

Nach der Brückenüberquerung geht es hinein nach Varazdin. Wir treffen schon früh beim Hotel ein, die Zimmer sind fertig. Es gibt eine große Kuchenauswahl und erfreulicherweise Sitzplätze im Freien (über die Straße erreichbar). Wir nützen die Zeit zu einem Stadtrundgang, das Schloß ist derzeit nicht zugänglich. Aber die Altstadt hat Charme und eine nette Fußgängerzone. Das Abendessen lassen wir uns von 2 Haubenköchen zubereiten, es hält, was sie versprochen hatten.

Erfreulicherweise endet auch wie avisiert um 21:05 die etwas laute Musik im Hotel aus den Lautsprechern und es wird eine ruhige Nacht.

2 Chefs Restaurant BEDEM, Varazdin
https://bedem-varazdin.com/hr/

Hotel Arbia Palace Dorka,Varazdin
https://arbiapalace.com/

Dienstag 9.9.2025

Unglaublich, wie viel man für ein Frühstück auf engstem Raum drapieren kann! Es lässt eigentlich keine Wünsche offen und gestärkt machen wir uns heute auf einen langen Weg über ca. 90 km nach Maribor. Wer glaubt, es kommen keine Schotterpisten mehr, irrt. Insgesamt werden es heute wohl an die 2 Stunden auf sehr ungutem Terrain und die LKWs gibt es auch wieder. Es scheint große Bauarbeiten auf der Strecke zu geben, teilweise schieben wir das Rad im Aubereich, tiefer Sand wechselt sich mit grobem Schotter ab. Leider fehlen auch hier wieder Orientierungstafeln und es gab definitiv keinen Hinweis auf Bauarbeiten mit Alternativstrecken. Wir haben uns vorgenommen, erst nach mehr als der Hälfte der Strecke, und zwar in Ptuj, eine Mittagsrast zu machen und ziehen das auch durch. Wir finden an der Strecke (wieder einmal OruxMaps sei Dank!) ein Gasthaus mit einheimische Küche, nicht viel los, sehr angenehm. Die letzten 30 km geht es zwar auch nicht auf Asphalt aber doch besseren Untergrund durch Au und kleinere Ortschaften. Die Einfahrt in Maribor wirkt heute auf uns recht trostlos. Vielleicht aber auch wegen des Eindrucks der schlechten Strecke. Wir fahren in das Center in die Fußgängerzone. Der Eissalon Slascicarna Iglu ist dafür umso besser und auch das Hotel entspricht voll unseren Erwartungen. Auch hier machen wir einen Spaziergang und Maribor zeigt sich mit einer Promenaden einer fast ganz neuen Radbrücke aus Holz von der besten Seite.

gasthaus Pri Tonetu,Ptuj
https://www.gostisce-svensek.si/

Hotel Maribor&Garden Rooms
www.hotelmaribor.si

Da die Wettervoraussage für Mittwoch 10.9.2025 recht trostlos ausfällt, entschließen wir uns nicht bis Graz per Rad unterwegs zu sein. Wir buchen ein Ticket und fahren von Maribor über Graz nach Wien. Es klappt alles hervorragend, der Zug in Maribor ist komfortabel und die 4 Minuten Umstieg gehen sich in Graz auch sehr gut aus.

Fazit: der österreichische Teil der Tour ist eindeutig der Schönste, den Rest kann man, aber muß man nicht fahren….

Wer mehr über das UNESCO Weltnaturerbe und unberührte Flusslandschaften des weltweit ersten 5-Länder-Biosphärenparks Mur-Drau-Donau wissen möchte (und widerstandsfähige Räder hat!):

„Amazon of Europe“:
https://aoebiketrail.com/de/home-de/

Und hier noch die Drauradwegseite, wie gesagt, hat für uns diesmal ganz anders ausgeschaut…
https://www.drauradweg.com/de/

 

 

 

 

Greenway Prag–Wien 2025 – Tourenbericht

Abreisetage sind immer hektisch, auch wenn wir schon am Vortag alles gepackt hatten. Noch schnell den Rasen gießen, die Biotonne rausstellen, ein letzter Blick in den Garten – schließlich kann man kein unaufgeräumtes Haus zurücklassen.

Pünktlich um 6:30 Uhr starten wir – zumindest für 200 Meter. Dann drehe ich noch einmal um, um die gekippten Fenster zu schließen. Danach geht es endgültig Richtung Bahnhof Bruck/L, wo ich mir noch ein Reiseweckerl hole. Nur kleine Diskussionen um Tickets und den richtigen Bahnsteig, sonst läuft alles rund.

Die Fahrt nach Wien Hauptbahnhof verläuft problemlos, sogar ein Kaffee beim Anker geht sich noch aus. Kurz vor der Abfahrt laden wir den richtigen Track auf Edis Handy. Dann sitzen wir im Railjet, die Räder sind perfekt verstaut – inzwischen sind wir echte Profis.

Mit etwas Verspätung erreichen wir Prag. Erstes Ziel: tschechische Kronen besorgen. Leider schlecht vorbereitet, kein Wechselkurs bekannt, und zu allem Überfluss noch ein schlechter Tausch.

Ich und Hans machen uns mit den Rädern auf zur U-Bahn – gewöhnungsbedürftig, denn die Aufzüge sind so klein, dass kaum ein halbes Rad hineinpasst. Ein freundlicher Passant hilft beim Ticketkauf. Trotz vieler Reisender erreichen wir problemlos die Station Hůrka.

Oben angekommen bringen wir die Technik zum Laufen, suchen die Greenway-Starttafel und finden sie auch – verschmiert, aber fototauglich. Fotosession inklusive, bevor wir gemütlich in die erste Etappe starten.

Der Weg führt durch Parks, viele Spaziergänger und Erholungssuchende sind unterwegs. Am ersten Treffpunkt warte ich auf den Rest der Gruppe, trinke mein Latella und esse meinen Kornspitz. Kurz darauf treffen auch die anderen ein – alles klappt bestens.

Der letzte Abschnitt zum Golfhotel St. Havel gelingt ohne größere Probleme, nur ein kleiner Navigationsfehler sorgt für Abwechslung.

Fazit des Tages: Eine gelungene Anreise voller neuer Eindrücke – unter anderem meine erste U-Bahn-Fahrt mit dem Rad in Prag.

Nach dem gestrigen Gourmet-Abendessen im historischen Golfhotel St. Havel begann der Tag perfekt – ein Frühstück, das keine Wünsche offenließ: erst deftig, dann süß, zum Abschluss sogar ein Glas Sekt.

Um 9:00 Uhr starteten wir. Der Weg führte verwinkelt durch die Prager Vorstadt, immer wieder kleine Steigungen, die einiges an Technik verlangten. Nach rund 13 Kilometern gönnten wir uns die erste Rast in einer charmanten „Café Creperie Bar“. Ich bestellte ein Pilsner – die anderen hielten sich alkoholfrei.

Die Strecke blieb hügelig, oft auf Nebenstraßen mit wenig Verkehr. Zehn Kilometer vor dem geplanten Mittagstopp erlitt Hans einen Platten. Ursache unklar, doch dank Ersatzschlauch und Routine war das Problem schnell behoben.

Mittagessen gab es in Tynec – Selbstbedienung, Bezahlung nur in Kronen. Gelegenheit also, Bargeld aufzufüllen. Danach sollte es eine entspannte Fahrt bis Stranny werden. Doch plötzlich überraschte uns Regen. Unterstand? Fehlanzeige. Also mitten in einer Kurve die Regenjacke überziehen – nicht optimal, aber notwendig.

Zum Glück hörte der Regen bald auf. Nach kurzer Umzieh-Prozedur und letzten Anstiegen erreichten wir die Unterkunft trocken und zufrieden.

Das Gasthaus Stranny erwies sich als echter Geheimtipp. Ein Abendessen mit Extra-Nachschlag, Dessert, Schnaps und Prosecco – alles liebevoll zubereitet. Geführt wird das Haus von einem deutsch sprechenden Dänen, der offenbar viele Greenway-Radler kennt, denn Unterkünfte sind entlang der Strecke rar.

Der Morgen begann mit einem Geburtstagsständchen für Hilde und einem Gruppenfoto. Danach ging es – verspätet – los. Hundert Meter schoben wir die Räder bis zum Startpunkt, dann rollten wir einige Kilometer bergab.

Doch bald wehte ein starker Gegenwind, der uns den Tag schwer machte. Bereits nach 13 Kilometern hatten wir die Hälfte der Höhenmeter hinter uns. Wir fanden ein nettes Café, freundliche Bedienung inklusive.

Das Wetter blieb wechselhaft, die Sonne ließ sich kaum blicken. Landschaftlich jedoch ein Traum – Wälder, Hügel, stille Wege. Mittagessen im „Restaurace Pivovar“, erneut mit Sprachbarrieren, doch beim Bier konnte man nichts falsch machen: 5 %, 10 % oder 15 % Alkoholgehalt standen zur Wahl.

Die letzten Kilometer forderten uns mit Nieselregen und ständigem Umziehen der Kleidung. Kurz vor Thir wartete ein besonderes Erlebnis: die Einfahrt in die Altstadt, Räder durch Menschenmengen schieben, Kopfsteinpflaster unter den Schuhen – ein stimmungsvoller Abschluss des Tages.

Nach den anstrengenden Vortagen sollte dieser Tag etwas kürzer werden – „nur“ 54 Kilometer. Doch auf dem Greenway bedeutet das nicht automatisch Erholung. Die Strecke gleicht einer Serie von „Bergen“: hoch, runter, hoch, runter – und das mehrfach.

Unsere Unterkunft lag mitten in der Innenstadt. Vor dem Start besichtigten wir noch einen historischen Keller aus dem 15. Jahrhundert. Danach, um 9:15 Uhr, ging es los – und gleich eine steile Steigung hinauf. Morgensport vom Feinsten.

Nach ein paar Kilometern erreichten wir den ersten Wegpunkt, einen Aussichtsturm. 138 Stufen, doch ich verzichtete, während der Rest der Gruppe nach oben stieg. Weiter ging es über sanfte Hügel, immer mit Blick auf die morgige Königsetappe, die noch schwerer werden würde. Daher trat ich besonders kraftschonend – die E-Bike-Raser ließ ich lieber ziehen.

Mittagspause machten wir in Tucapy, in einer einfachen Wirtschaft neben einer Tankstelle. Danach führte uns der Weg zum Schloss Cervena Lhota, einem echten Hingucker: ein Wasserschloss wie aus dem Bilderbuch, das zahlreiche Besucher anzog. Hier gönnten wir uns gleich ein Bier, denn die Karte versprach für die nächsten 20 Kilometer kaum Einkehrmöglichkeiten.

Die letzten Kilometer führten durch eine traumhafte Landschaft, die Steigungen fügten sich perfekt ins Bild. Normale Tourenräder hatten hier ihre Mühe – E-Unterstützung ist für Ungeübte fast ein Muss. Schließlich erreichten wir Hradek, wo wir in einer urigen Konditorei einkehrten. Ich bestellte einen Gin Fizz und genoss den Moment.

Schlechte Nachrichten erreichten uns am Morgen: Ein Radkollege hatte zu Hause einen schweren Unfall und musste per Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht werden. Ein Schock, der uns alle nachdenklich stimmte – und eine Mahnung, vorsichtig zu sein.

Heute wartete die Königsetappe – die längste Strecke und der höchste Punkt der Tour. Wir starteten neben einer Baustelle und mussten die ersten Meter schieben. Ein kleines Missgeschick wegen zweier vergessener Helme sorgte für ein Schmunzeln, dann ging es richtig los.

Die Strecke durch den Wald war ein Genuss – meist guter Asphalt, gesäumt von Denkmälern, die an den Eisernen Vorhang erinnerten. Die gefürchteten Höhenmeter bemerkten wir kaum; plötzlich tauchte die Straße zum Scheitelpunkt auf. Bergab ging es rasant wie auf einer Rennstrecke, doch immer wieder unterbrochen von kurzen, steilen Anstiegen.

In Slavonice, einer charmanten Kleinstadt, machten wir Mittagspause am Hauptplatz. Danach lagen noch rund 35 Kilometer vor uns. Kurz nach dem Aufbruch setzte Regen ein, erst leicht, dann stärker. Die Gruppe zerstreute sich – jeder suchte sein eigenes Tempo und seinen eigenen Weg durch das Wetter. Schließlich fanden wir unter einem Holzpavillon wieder zusammen, zogen die volle Regenmontur an und nahmen die letzten 14 Kilometer in Angriff.

Strömender Regen begleitete uns bis zur Unterkunft, wo uns ein chaotisches Einchecken erwartete – doch letztlich war jeder froh, endlich im Trockenen zu sein.

Dank freundlicher Wirtsleute erhielten wir in unserer Unterkunft noch ein improvisiertes Frühstück – in Gegenden wie dieser ist das keine Selbstverständlichkeit.

Das Wetter zeigte sich endlich etwas freundlicher, und so machten wir uns auf den Weg nach Jaroslavice. Die Strecke war flacher als an den Vortagen, nur vereinzelt kurze, steile Anstiege.

Nach 10 Kilometern legten wir die ersten Fotostopps ein. Besonders beeindruckend: der Blick auf das Schloss Frain an der Thaya – auch wenn sich niemand zu einer Besichtigung aufraffen konnte.

Doch dann wurde es ernst: Nach einem Staudamm mit kleinem Bummelzug kam die härteste Steigung der gesamten Tour – geschätzte 18 % Steigung. Im ersten Gang, im Wiegetritt, kämpften wir uns Meter für Meter nach oben, auf der nassen Fahrbahn immer mit dem Risiko eines durchdrehenden Hinterrads.

Die erste richtige Labstelle erreichten wir bei einer Windmühle – dort wärmte uns eine kräftige Zwiebelsuppe. Kaum zu glauben, was danach folgte: Waldpassagen, matschige Abschnitte, glitschige Abfahrten. Fahrtechnik und volle Konzentration waren gefragt – die absolute Grenze des Machbaren.

Mittagspause machten wir in Satov, in einer urigen Gaststätte, in der die Bestellung nicht ganz einfach war. Gourmetküche gab es zwar nicht, aber dafür eine authentische Atmosphäre.

Später führte uns der Weg über einen Weinberg, wo wir uns eine Flasche Wein gönnten. Besonders nett: Ein Einheimischer erkannte mein „Carnuntum Radler“-Trikot – er war ein ehemaliger Prellenkirchner und sorgte für Gesprächsstoff, über den zu Hause noch berichtet werden wird.

Zum Abschluss gab es noch einen kurzen Sprint zur Unterkunft – denn ein bisschen sportlicher Ehrgeiz gehört dazu. Ein unglaublicher Tag, der schwer in Worte zu fassen ist.

Unsere Unterkunft bot ein außergewöhnliches Zimmer – das Bett war nur über 15 Stufen und durch eine kleine Öffnung zu erreichen. Nicht gerade komfortabel, aber charmant. Das Schnitzel zum Abendessen entschädigte für vieles.

Am Morgen war klar: Der angekündigte Regen war da. Das Wetter drückte auf die Stimmung, erste Diskussionen entbrannten. Bahnfahren? Abkürzen? Pausieren? Ich hielt mich bedeckt, meine innere Überzeugung: Nicht abbrechen, solange es noch möglich ist.

Zuerst schüttete es jedoch, sodass wir nicht starten konnten. Nach langem Warten entdeckte ich ein kurzes Regenloch, packte schnell meine Sachen und verkündete meinen Aufbruch. Vielleicht kam das nicht bei allen gut an, aber es war meine Entscheidung – meine Philosophie von Radreisen. Ich verabschiedete mich von der Gruppe. Ein merkwürdiges Gefühl – nach so vielen Kilometern zusammen plötzlich allein weiterzumachen. Doch manchmal entscheidet das Wetter, oder sogar eine Wetter-APP.

Gemeinsam mit Irmgard ging es weiter, bei leichtem Nieselregen bis nach Novy Prerov, unserem geplanten Mittagsstopp. Danach wurde das Wetter besser, und wir rollten gemütlich bis Sedlec.

Doch kurz vor dem Ziel der Schock: ein Speichenriss an meinem Rad – Weiterfahrt unmöglich. Ein hilfsbereiter Hotelmitarbeiter bestätigte: Da lässt sich nichts mehr machen.

Wir sind nur noch zu zweit unterwegs – der Rest der Truppe hat sich vom Regen abschrecken lassen. Trotzdem wollen wir uns am Abend im Weingut Küssler in Grub treffen. So der Plan.

Mein Rad ist defekt, und vier Hotelzimmer sind bereits bezahlt. In der Not wird kurzentschlossen der Cady aktiviert, und meine Familie startet eine echte „Nacht-und-Nebel-Aktion“, um mir mein Canyon-Rennrad vorbeizubringen. Hurra – ich habe jetzt meinen Renner und bin plötzlich Gepäck-frei!.

Am Morgen ist es trocken, aber windig, und die Wolken hängen tief. Um 9:00 Uhr starten wir, zunächst auf einem sehr schlechten Weg bis nach Schrattenberg, wo wir die Grenze nach Österreich überqueren. Glücklicherweise haben wir leichten Rückenwind. Die Wege in Österreich sind besser, wenn auch einige Feldwege dabei.

In Altlichtenwarth machen wir Pause in einem urigen Café. Die Männergesellschaft dort wundert sich über uns zwei Radler. Einer fragt neugierig, woher wir kommen. „Aus Prag“, lautet die Antwort. Aha – da wird dann natürlich noch ein bisschen länger geplaudert.

Um 12:00 Uhr erreichen wir Hohenau an der March. Ein guter Tipp: Immer die erste Einkehrmöglichkeit wählen, die zweite – viel bessere – hatte leider geschlossen. Glücklicherweise finden wir noch ein kleines Café in Dürnkrut, auch wenn das „Ham and Eggs“ eher eine Enttäuschung ist.

Von dort sind es nur noch etwa 10 km nach Grub an der March, unserem letzten geplanten Domizil. Weinverkostung inklusive. Doch wieder kommt alles anders: Aufgrund eines Buchungsfehlers gibt es zunächst kein Zimmer für uns. Zum Glück sind wir nur noch zu zweit und bekommen schließlich wenigstens ein Zimmer. Irmgard sagt telefonisch alles andere ab und tröstet sich mit einer Flasche Küssante.

Auf dem Greenway liegen inzwischen 440 km hinter mir. Ich hoffe, die letzten Kilometer morgen auch noch gut zu schaffen. 

Start mit Morgensport

Unsere Unterkunft diesmal? Eine gehobene Location – nach den letzten beiden Nächten genießen wir das umso mehr. Viele Radler sind hier, die meisten nur auf der Durchreise.

Der Tag startet windig, aber die gute Nachricht: Rückenwind aus Nordwest. Wir brechen etwas später auf, doch gleich zu Beginn wartet eine Überraschung – in Grub müssen wir noch einen Kellerberg erklimmen. Morgensport vom Feinsten. Danach geht es entspannt weiter – ein reines „Nach-Hause-Rollern“.

Nach 25 Kilometern erreichen wir die Schloss-Taverne Marchegg. Die letzte dicke Wolke verabschiedet sich, und zeitweise blinzelt sogar die Sonne hervor.

Pizza, Sonne und müde Beine

Der Weg führt uns weiter. Ich fahre hinter Irmgard, immer im Rhythmus: fünf Tritte – zwanzig Meter rollen. Nach 40 Kilometern kommen wir in Engelhartstetten an, wo wir bei Pizzeria Marko einkehren. Eine ordentliche Pizza muss jetzt sein.

Die letzten Kilometer verlaufen unter klarem Himmel, über die Donaubrücke nach Petronell. Die Beine sind müde, aber die Strecke ist angenehm zu fahren.

Der Greenway „Prag–Wien“ ist ein ultimativer Radweg, der alles in den Schatten stellt – eine mega-anstrengende Tour, für die mir fast die Worte fehlen.

Herausforderung pur

Radtechnisch ist alles dabei: zähe Hügel, unglaubliche Waldstücke, steile Anstiege, Steine und Gatsch. Mensch und Material kommen an ihre absoluten Grenzen. Emotional ebenso – die Frage des Aufgebens stellt sich nicht nur einmal am Tag, sondern jede Minute.

Kultur, Menschen und kleine Wunder

Trotz der Strapazen gab es unterwegs jede Menge Kultur, Tradition und freundliche Gastgeber – egal, ob die Unterkunft edel oder einfach war.

Mein 70er-Geschenk

Diese Tour war mein Geschenk zum 70er – und es stand nie zur Debatte, sie abzubrechen.

Ein riesiges Dankeschön geht an meine Familie, die mir mein Rad nachlieferte, an Irmgard für die Organisation und an die ganze Gruppe. Und zuletzt an meinen Körper – die Tour  ohne Motorunterstützung zu treten ist mit über 70 nicht nur fast unmöglich, sondern eigentlich grob fahrlässig.

 

 

 

Turbulentes Mariazell 2025


🚴 Reisebericht: Drei Tage mit dem Rad von Mariazell nach Bruck an der Leitha


Tag 1 – Der turbulente Auftakt

Die Anreise nach Mariazell hätte eigentlich ganz unkompliziert verlaufen sollen – doch gleich zu Beginn gab es eine unerwartete Wendung. Bis zum Bahnhof Wien Flughafen lief alles problemlos, wir hatten ausreichend Zeit und stiegen nach einer halben Stunde in den Zug. Doch dann der Schock: Irmgard bemerkte, dass ihr gesamtes Handgepäck inklusive Handy und Bahnkarten fehlte. Der Zug war bereits abgefahren.

Ein kleines Wunder: Der Putzdienst am Flughafen hob beim Anruf ab – das Gepäck war sicher gefunden worden. Also trennten sich unsere Wege kurzfristig. Während wir drei mit vier Rädern weiterfuhren, machte sich Irmgard auf den Weg zurück. Dank guter Zusammenarbeit und reichlich elektronischer Kommunikation schafften wir in St. Pölten den Umstieg in die „Himmelstreppe“ nach Mariazell – und kamen in Mariazell mit vier Rädern pünktlich an. Irmgard stieß später wieder zu uns, allerdings ohne Rad.

In Mariazell stärkten wir uns erst einmal am Bahnhofskiosk und warteten auf Irmgard – mit Bier und Käsekreiner – bevor wir gegen 14 Uhr die eigentliche Tour starteten. Nach einem kurzen Besuch der Basilika ging es durchs malerische Walstertal zur „Wuchtlwirtin“, wo wir auf die bereits gestartete Höfleiner Gruppe trafen. Ein belebter Treffpunkt mit viel Atmosphäre!

Der Weg führte uns weiter über das Gscheid – ein Klacks mit E-Bike – und danach in einer langen Abfahrt bis nach St. Ägyd zur Unterkunft. Obwohl Regen angekündigt war, kamen wir trocken an – ein echtes Glück. Leider war die gastronomische Versorgung in St. Ägyd dürftig. Ich blieb bei meinem Weckerl, während der Rest noch zur Pizzeria aufbrach.


Tag 2 – Hochs und Tiefs

Der nächtliche Regen hatte das Wetter abgekühlt, aber morgens zeigte sich wieder ideales Radlerwetter. Nach einem soliden Frühstück starteten wir um 8:30 Uhr Richtung Lilienfeld auf dem herrlichen 42er Radweg – ein echtes Highlight dieser Etappe. In einem gerade erst öffnenden Flusscafé mussten wir zwar auf Getränke verzichten, doch bald darauf kehrten wir in Rainfeld ins Gasthaus Engl Zöchling ein.

Es folgte der Anstieg auf rund 700 m – meine erste richtige Bewährungsprobe mit dem E-Bike. Nach vielen Marathon-Kilometern eine wohltuende Unterstützung, vor allem mit Blick auf die kommende Greenway-Tour (Prag–Carnuntum).

In Thenneberg gönnten wir uns eine Labung, doch das Zeitmanagement wurde zunehmend zur Herausforderung. Eine Diskussion entbrannte: erst zur Unterkunft oder direkt zum Heurigen? Rückblickend wäre Letzteres wohl besser gewesen. Das eigentliche Drama kam aber später: Ich wurde beim Aufbruch zum Heurigen schlicht zurückgelassen – keiner hob das Handy ab. Als ich die Gruppe schließlich fand, war der Ärger groß und der Tag für mich gelaufen. Fazit: Mein bislang schlimmster Radtag überhaupt.


Tag 3 – Alle Wege führen nach Bruck/L

Strahlender Sonnenschein am Morgen, leider nach einer schlaflosen Nacht. Die Unterkunft ließ in Sachen Frühstück und Organisation (auch bei der Abrechnung) deutlich zu wünschen übrig – niemand war darüber allzu begeistert. Um 8:30 Uhr ging es los, zunächst über einige steile Hügel, dann wieder auf schönen Radwegen dahin.

In Tattendorf machten wir Pause im Dumba Park bei einem Kaffee – alles andere hatte um diese Uhrzeit noch geschlossen. Über den EuroVelo 9a ging es entspannt weiter bis Himberg. Dann das nächste Orientierungsproblem: Schiese verließ ohne Absprache den Track und verschwand Richtung Steyrerhof – wo auch immer der lag. Ich blieb auf Kurs, wurde aber von Irmgards Protesten zum Umkehren bewegt. Am Ende fanden wir uns dort wieder – immerhin gab es Eiernockerl.

Die Weiterfahrt nach Bruck an der Leitha gestaltete sich nochmals anstrengend: Zwischen Schwadorf und Gallbrunn fehlte ein Radweg, was bei hohem Verkehrsaufkommen zur echten Herausforderung wurde. Eine letzte Labung auf der B10 in der „Alten Presse“, dann erreichten wir schließlich unser Ziel. Beim Heurigen Windholz in Bruck feierten wir den Abschluss der Tour.

Fazit

Eine Tour voller Höhen und Tiefen – im wahrsten Sinne. Die landschaftliche Schönheit und einige gelungene Etappen standen organisatorischen Herausforderungen und Kommunikationsproblemen gegenüber. Besonders positiv hervorzuheben ist die Leistung der Greenbiker – die trotz allem durchhielten. Die Technik hätte uns mehrfach helfen können – wurde aber kaum genutzt. Die Hoffnung auf Besserung bleibt, und: Wir sind alle froh, wieder gut zuhause angekommen zu sein.

 

Mendlingtal – Juni 2025

Radtour Mendlingtal 2025 – Vier Tage, vier Abenteuer

Nach einem wetterbedingten Abbruch im Jahr 2022 wagten wir im Sommer 2025 einen zweiten Anlauf in Richtung Mendlingtal, Lunzer See und Waidhofen an der Ybbs – und wurden mit einer unvergesslichen Tour belohnt.

Tag 1
St. Pölten – Scheibbs (60 km)

Per Bahn ging’s nach St. Pölten – wie gewohnt mit dem obligaten Rad-Chaos im Zug. Nach rund 20 Kilometern trafen wir in Bischofstetten auf Christoph, Martina und Renate, die ihrerseits von Traisen gestartet sind.  Über die Römerroute und die Melker Alpenvorlandroute kämpften wir uns bei heftigem Gegenwind Richtung Mank. In Mank legten wir eine verdiente Cafépause ein.  Weiter ging es dann auf der Erlauftal-Radroute, begleitet vom Fluss bis nach Scheibbs. Trotz kleiner Hürden beim Self-Check-in war der Tagesabschluss gelungen.

Fazit Tag 1:
Schöne Strecke mit sehr guter Wegführung, aber durch Gegenwind und Steigungen recht fordernd. Kurz vor Scheibbs begleitet die Erlauf den Radweg in besonders idyllischer Kulisse.

 

Tag 2
Scheibbs – Göstling an der Ybbs (43 km)

Nach nächtlichem Regen blieb es am Morgen zum Glück trocken. Heute war weniger Strecke, dafür mehr Höhenmeter geplant. Zunächst ging es gemütlich bis zur Kartause Gaming – landschaftlich reizvoll und eine gute Gelegenheit für eine Trinkpause und Besichtigung.

Dann begann die lange Steigung hinauf in Richtung Lunzer See – mit regelmäßigen Pausen gut zu schaffen. Belohnt wurden wir mit einer traumhaften Abfahrt zum See. Auf der Seeterrasse stärkten wir uns mit einem verspäteten Mittagessen, einige wagten sogar einen Sprung ins kühle Nass. Danach stand ein Besuch im Haus der Wildnis auf dem Programm – sehr empfehlenswert!

Die letzten 10 Kilometer führten uns über den Ybbstalradweg – bequem, gut ausgebaut und landschaftlich ein Genuss. Beim Köglerwirt in Göstling ließen wir den Tag gemütlich ausklingen.

 

Tag 3
Mendlingtal-Runde (37 km)

Heute ging’s zu Fuß und per Rad viermal durchs Mendlingtal – inklusive steiler Bergpassagen und einer Wanderung durch die beeindruckende Klamm mit Sägewerk- und Holzabtrieb-Vorführung. Die Besucherzahlen waren hoch, der Weg stellenweise eng – aber das Erlebnis einzigartig. Zum Abschluss führte uns ein steiler Anstieg und eine rasante Abfahrt zurück nach Göstling. Als Bonus gab’s nach einer Beschwerde sogar eine Runde Schnaps aufs Haus.

Tag 4
Göstling – Waidhofen an der Ybbs (47 km)

Kurzentschlossen wechselten wir auf den Ybbstalradweg – eine gute Entscheidung. Wenig Steigungen, kein Wind, perfekte Bedingungen. Ohne große Zwischenfälle (abgesehen von einem kleinen Kettenwurf) erreichten wir Waidhofen zeitgerecht. Zwei schöne Labstellen und ein griechisches Mittagessen krönten den entspannten Abschluss dieser ereignisreichen Tour.

Hier noch die Ursprünliche Planung

Mostviertel Radtour 2025

Ein paar Kilometer im Mostviertel (Österreich, Niederösterreich)

Tag 1 – Amstetten – Wallsee (35,9 km)
Tag 2 – Sindelburg – Neuhofen (74 km)
Tag 3 – Neuhofen – Grein Ufer (34,7 km)
Tag 4 – Grein – Ybbs Museum (50,2 km)

Grado 2025

Wieder einmal nach Grado (ein 50 u. 70 -iger Geschenk)

Schon zum vierten Mal nach Grado, aber diesmal etwas anspruchsvoller ab Salzburg. Nur einmal sind wir die Tour in der vollen Länge mit Start (Salzburg) gefahren. Meistens wollten die Teilnehmer nur den schöneren Teil ab Villach fahren.

Sich immer nur den schöneren Ambiente-Teil herauszusuchen fanden dann doch einige zu bequem zumal ja der Fitness/Gesundheit Aspekt auf der Strecke bleibt und auch der erste Teil seine eigene Schönheit hat, wenn auch etwas Bergauf.

Die Einigung bestand darin das einige der Teilnehmer ein paar Tage früher in Salzburg starten und der Rest der Gruppe stoßt in Villach dazu. Jedoch haben wir 2025 einen wegen Bauarbeiten gesperrten Tauerntunnel. Wir müssen den Schienen-Ersatzverkehr in Anspruch nehmen der ein paar Stunden länger dauert. Das wird eine besondere Herausforderung.

https://www.pedaltreter.at/2016/05/10/destination-salzburg-grado/
https://www.pedaltreter.at/2022/10/27/happy-birthday-grado/
https://www.pedaltreter.at/2023/07/03/caar-2023-villach-grado/
https://www.pedaltreter.at/2024/07/21/villach-grado-2024-caar/

RADLER-WALLFAHRT nach Mariazell

Eine große Gruppe vier Tage am Rad



Tag 1
Anreise per Bahn und Rad
Tag 2
Durch das idyllische Gebiet der Walster radeln wir über den Hubertussee, mit einen Abstecher zur berühmten Wuchtelwirtin, hinauf zum Gscheid Pass. Von dem beginnt der starke Abstieg nach St. Aegyd. (Gesamt ca. 35 km)
Tag 3
Ganztägige “Strampeltour” am Traisental- und Gölsentalradweg über Lilienfeld, Traisen, Hainfeld, Kaumberg bis Weissenbach bzw. Pottenstein. (Gesamt ca. 75 km)
Tag 4
Über Schönau an der Triesting entlang des Triestingau-Radweges durch Tattendorf und Trumau bis Himberg und weiter zurück nach Bruck. (Gesamt: ca. 70 km)

Greenway Prag – Wien

The Prague-Vienna Greenway

Nachdem wir schon alle in Österreich vorhandenen Flussradwege (Mur, Drau, Enns, Donau, Inn usw.) abgeradelt sind, hier ein Vorschlag als Ergänzung. Der Greenway von Prag nach Wien kann Individuell geplant werden und hat den Vorteil das sich die Räder verkehrstechnisch gut transportieren lassen. Liegt in Reichweite, bietet jede Menge Sehenswürdigkeiten und es liegen vier UNESCO-Stätten am Weg.

Der Greenway Prag-Wien verläuft auf abwechslungsreichen Straßen, von allem etwas dabei und auch hügelig.

Hier ein paar Link`s zur Info!

https://radreise-wiki.de/Greenways_Praha_-_Wien
https://www.sackmann-fahrradreisen.de/Prag-Wien-Radreise.html
https://www.touren-wegweiser.de/Radtour-Tschechien/Radtour-Tschechien-Greenways-1.html
https://www.youtube.com/watch?v=pf2LpvPztaQ&t=1s

Hier eine kleine Übersicht über Touren die wir bereits gemacht haben.

Tour de Mur 2025

Murradweg bis Bad Radkersburg

Bereits vor zehn Jahren war ich entlang der Mur (damals alleine) schon mal unterwegs. Es sollte 10 Jahre dauern bis ich wieder die Ehre habe diesen Radweg mit einer größeren Gruppe wieder zu fahren. Mein Ziel war immer von der Quelle zur Mündung. Im Falle der Mur ist das von der Sticklerhütte (1750 m) bei Hintermuhr Steiermark bis Legrand in Slowenien wo die Mur in die Drau mündet..  

Die Quelle möchten wir mit einer kleinen Wanderung erreichen, den Slowenischen Teil bis zur Mündung in Legrand schaffen wir diesmal nicht. Daher diesmal geplantes Ende schon bei Bad Radkersburg nach ca. 365 km.

https://www.pedaltreter.at/2015/07/12/murradweg-2/

Villach-Grado 2024 (CAAR)

Hier mehr über den Komponisten
https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Haydn

Grado 2024 (Sieben Radler auf zur Adria)

Anreise: Wien-Salzburg. 
Einige von uns treten zum ersten Mal den „Ciclovia Alpe Adria Radweg“ (CAAR) von Villach nach Grado. Für drei Radler von uns ist es eine Wiederholung in der Light-Version, da ja der eigentliche Start schon in Salzburg ist (https://www.alpe-adria-radweg.com/). Der CAAR (Ciclovia Alpe Adria Radweg) geht über die Alpen von Salzburg bis nach Grado. Die Alpenquerung mit Tauernschleuse (Böckstein-Mallnitz) ersparen wir uns, da wir erst in Villach starten. Somit haben wir nur eine kleine Steigung vor Tarvis, dann geht es nur noch das Kanaltal runter. Anreise Villach individuell, Irmgard und Josef nehmen die Bahn bis Salzburg. Im Railjet Richtung München sind die Radabstellplätze voll gebucht. Nur zu Dritt gelingt es uns, zwei Tramper-eBikes einzuhängen. Freundlicherweise helfen alle zusammen, inklusive Schaffner. Hotel Vogelweiderhof in Salzburg ist nichts Besonderes, dürfte ein chinesisches Investitionsprojekt sein. Die Räder müssen mit aufs Zimmer. Eine Radgarage kennt man nicht, ist aber gar nicht vonnöten, denn eingefleischte Biker lassen Ihre Liebe sowieso nicht gerne alleine. Am Abend noch eine gemütliche Stadtrunde, natürlich ins Augustinerbräu (https://www.augustinerbier.at/). 

Grado 2024, Salzburg-Tarvis, Tag 2.
Frühstück schon um 7:00 Uhr, Unser Zug fährt um 8:12 Uhr ab. Die Räder fahren diesmal in einem eigenen Wagen. Unsere reservierten Plätze leider gestrichen, da der 19er Wagon fehlt. Einen Sitzplatz bekommen wir aber doch noch . Kaum zu glauben, dass wir diese Strecke mit der Bahn schon mal geradelt sind: Bischofshofen, St. Johann im Pongau, Bad Hofgastein, Bad Gastein, Mallnitz, Villach. Wir kommen pünktlich an, es dauert etwas, bis wir mit dem Rad startklar sind. Aus Villach heraus kämpfen wir mit den roten Ampeln, es kommt noch der übliche Kettenwurf dazu. Die 20 km bis nach Arnoldstein zum Gasthof Wallner schaffen wir pünktlich. Um 13:00 Uhr treffen wir den Rest der Truppe, 5 Personen mit Auto angereist, Hildegard, Olga, Monika, Franz u. Edi.
Nach dem ausgiebigen Mittagessen geht es zügig bergauf bis Tarvis. Es kommen immer Ausrastpassagen……. plötzlich sehen wir einen bösen Radunfall. Ein älterer Radler liegt bewusstlos mit dem Körper halb im Bach und halb am Radweg. Die herumstehende Menschenmenge verständigt gerade einen Rettungsdienst. Vorsichtig passieren wir die Stelle, wir wollen hier nicht zusätzlich stören. Fahren weiter mit doppelter Vorsicht bis Tarvisio, wo wir die Markthalle besuchen. Allerdings haben unsere Damen zu wenig auf die Öffnungszeiten geachtet, somit ist der Einkauf schnell erledigt, denn die Geschäfte sperren soeben zu. Jetzt geht es nur noch ein paar Meter bergauf zur Unterkunft Hotel Haberl. Abendessen gibt es gleich im Hotel, es hat etwas länger gedauert, das Personal war überlastet. Für uns heute ein schöner Radtag, wenn auch der furchtbare Unfall nachdenklich macht.

Grado 2024 nach Tarvisio, Tag 3
Morgens begibt sich die ganze Gruppe auf Schlüsselsuche, Monika hat den Zimmerschlüssel verlegt, der findet sich schnell wieder an der Rezeption. Kurz vor der Abfahrt suchen wir noch Hildes Display, denn ohne dem lässt sich das E-Bike nicht in Betrieb nehmen. Zusätzlich fällt mein Rad um, der Spiegel ist kaputt, Monika hat zu wenig Luft im Hinterrad, Display im Schuppen endlich gefunden und es geht etwas verspätet los. Wir fahren ein paar Kilometer auf ebener, leicht hügeliger Strecke, danach wird es richtig schön. Die ersten Tunnels kommen, der Eindruck ist fantastisch, ein paar Fotostopps müssen sein. In Pontebba erster Wegpunkt fahren wir versehentlich vorbei, macht nichts > umdrehen, weil weiter vorne gibt’s keine Labstelle mehr. Nach kurzer Einkehr geht es noch mal rauf zur Radtrasse und danach passieren wir viele Tunnels. Wir fahren bedächtig mit vielen Fotostopps und genießen die herrliche Landschaft. Wir könnten schnell runterbrausen, aber es wird hier jedem klar, diese Strecke fährt man nur im genießenden Tempo. Pause machen wir wieder bei der altbekannten Station Chiusaforte (www.stazionedichiusaforte.it). Noch ein paar Tunnels durch bis Resiutta. Bei einem Wasserfall mit Bademöglichkeit bleiben wir stehen, Franz testet das kühle Nass. Wir fahren weiter, ab Resiutta beginnt die auch für uns neue Trassenführung bis Carnia. Im Hotel Carnia wo wir schon zum dritten Mal residieren, sind wir am Ziel. Conclusio: Es sind sich alle einig: > eine der schönsten Strecken, die es zu radeln gibt. Wir haben uns bemüht, die Tunnel zu zählen, es ist nicht genau gelungen, aber es sind auf jeden Fall > 25. Zum Glück gibt es da noch meinen Freund Gerald, der eine Woche vorher genauer gezählt hat, es sind 34 Tunnels und etliche Brücken. Die stechende Sonne machte sich bei mir bemerkbar, die 15-er-Sonnencreme war wohl zu wenig. 

Grado 2024 nach Udine, Tag 4
Gestern Abend gut gegessen, heute geht es mehr in die italienische Provinz. Wir starten pünktlich die neue Trassenführung ist bald zu Ende. Vor Venzone haben wir ein kurzes Stück am Straßenbankett und danach radeln wir gediegen um 9:30 Uhr in Venzone ein. Der erste Altstadteindruck ist für alle überraschend und erstaunlich. Bei Venzone fahren wir auf die andere Seite vom Kanal. Wir nehmen die alte CAAR Route bis Bordano. Ist eine wirklich schöne Provinzroute, wo wir das Schmetterlingshaus „Casa delle Farfalle“ besuchen. Eine beeindruckende Schmetterlingssammlung aus der ganzen Welt. Wir fahren Richtung Udine weiter, eine abwechslungsreiche Strecke. Nach 20 km hat leider unsere angedachte Labstelle geschlossen. Gezwungenermaßen gehts weiter, bis wir einen Kiosk am Radweg finden (war Riesenglück für uns, Hitze, Durst und Hunger machten schon schlechte Laune ). Nach einem kühlen Bioapfelsaft mit Wasser und Burger mit Pommes geht es nach Udine weiter. Es kommen ein paar anstrengende Hügel, an denen wir Nicht-E-Biker doch ins schwitzen kommen. Wir wussten schon im Vorfeld, dass die Stadteinfahrt Udine nicht einfach wird, diesen Teil haben wir aber exzellent gemeistert. Gleich nach dem Check-in im B&B-Hotel gibt’s für die gelungene Ankunft zwei Flaschen Prosecco. Wir suchen noch ein Fahrradgeschäft auf. Es dauert eine Weile, bis wir den Zettel am Vordereingang entschlüsseln (geh doch hinten rein). Zum Glück bekommen wir einen neuen Spiegel und Monika ein paar neue Fahrradhandschuhe. Der Abend in Udine wurde doch noch exklusiv, es gab einige Diskussionen, welche Pizza wie belegt ist, aber dann doch nicht die bestellte Pizza gegessen wurde. Monikas Tipp zum Abendessen bei „Al Gelso“ hat sich dennoch ausgezahlt. 

Grado 2024, Tag 5
Ab Udine wird es für uns neu. Die Sonne brennt schon Tage ab der früh herunter, heute steht ein Besuch des Weingutes Nadalutti am Programm. Raus aus Udine geht es einfacher als gestern rein, am Gehsteig ist ein Radweg ausgezeichnet. Immer der Route entlang, plötzlich kommt eine unerwartete Absperrung > Ausweichroute nur über die Schnellstraße möglich. Ein paar Kilometer auf der Straße, es folgt eine Flussquerung über eine Brücke, den Track finden wir schnell nach der Flussquerung wieder. Durch die italienische Provinz geht es meist auf ausgedientem Asphalt mit einigen Schotterpassagen, der leichte Gegenwind ist angenehm bei der Hitze. In Premariacco machen wir Pause in einem Coffeeshop. Edi verletzt sich am Knie, kleiner Sturz wegen einer Asphaltnase. Nur mehr sechs Kilometer, bis wir im Weingut Nadalutti ankommen. Wir sehen uns die Gegend an, dann geht es zur Verkostung. Es werden sechs Flaschen bzw. Sorten vorgestellt und wir sind uns einig der Prosecco und der Rotwein sind unsere Favoriten. Als Unterlage gibt es eine liebevoll aufbereitete Spezialitätenplatte aus der Region mit Käse und Schinken.. Nach langer Rast geht es wieder weiter durch die typische italienische Gegend. Wir sind hier die einzigen Radler, obwohl ausgewiesene Radwege beschildert sind. Zum Glück haben wir Franz, unser 0,0-Promille-Guide, er bringt uns perfekt ins „Hotel al Ponte“ ins Ziel. Conclusio: Eine sehr nette Familie bei der Weinverkostung, der Gastgeber hat extra eine englischsprachige Verkostung organisiert. Interessant, welche familiäre Atmosphäre trotz Sprachbarriere zustande kommen kann. Ein gelungener Radtag mit einer sehr guten Route abseits den CAAR. 

Grado 2024, Tag 6
Gleich nach dem Frühstück starten wir etwas früher. Es sind nur mehr 34 Kilometer bis Grado. Wir erwarten wieder gleichwertige Radwege, es sollte aber anders kommen. Diese 10 Kilometer sind die schlechtesten, die wir in Italien je gefahren sind. Steine, Schotter, Sand – zeitweise müssen wir sogar schieben. Und das soll ein markierter Radweg sein? (11Aqui) neben dem Fluss Isonzo. Alternative wird es hier wohl nur auf der Straße geben. In Fiumicello machen wir noch eine kleine Kaffeepause. Über San Lorenzo fahren wir dann wieder auf besseren Wegen weiter. Wundervoll gehts ab Aquileia wieder am CAAR weiter. Nach ein paar Kilometern erreichen wir die Adria, der erste Eindruck: Ein Augenaufreißer. Natürlich sofort Fotostopp, kaum 500m am Damm, der Klassiker: ein Platter an Monikas Vorderrad an der exponiertesten Stelle mitten am Dammweg. Das geht in die Geschichte ein. Der Schlauch wurde von Franz schnell getauscht, danach wird der Rest vom Damm-Zufahrtsweg bewältigt. Zuerst machen wir eine Extra-Runde durch Grado und dann geht es direkt zum Hotel Splendor.

Clonclusio: Ein ereignisreicher Tag, zuerst der absolute Horrorpfad, dann Adria mit vollem Ambiente erreicht, und zu guter letzt noch eine exklusive Panne vor der Nase. Noch spät abends ein Orkan-artiges Unwetter, endlich gab es Abkühlung und Regen.