Balaton Ungarn Erlebnis 2017

Einradeln 2017 – Rund um den Balaton
Der Balaton (deutsch Plattensee) der größte Binnensee Mitteleuropas

Tour absolviert am 13-17 Mai 2017

 

Der Balatonradweg rund um den Plattensee wurde im Jahr 2004 fertig gebaut. Der über 200 KM lange, grün ausgeschilderte Radweg verläuft auf ausgewiesenen Radwegen und auf verkehrsschwachen Nebenstrassen.

Unsere ursprüngliche Planung wie wir die Tour gestalten wollten kannst du noch hier einsehen “Balaton Ungarn Planung”

Eine kurze Zusammenfassung was wir auf unserer Tour alles erlebt haben.

Tag 1

Anreise ganz einfach mit dem Rad zum Bahnhof Bruck an der Leitha und dann mit dem Railjet nach Györ. Das Umsteigen in Györ war dann doch schwieriger als erwartet, obwohl schon alles vorgebucht war, kannte sich die Schalterbeamtin nicht aus. Kein Deutsch, kein Englisch und wir kein Ungarisch…. Vielen Dank an Edina (unsere ungarische Freundin), die uns dabei von der Ferne unterstützte.

Aber man soll die MAV (Hungarian Railways) nicht unterschätzen, ein eigener Gepäckwagen und gleich daneben unser reserviertes Abteil und das noch gemäß Edinas Mail an der Tür namentlich beschildert. Der Zug fährt ab obwohl die breite Gepäckwagenschiebetür noch offen ist,das haben wir zu zweit kurzerhand selbst verschlossen. Angekommen in Veszprém Ungarn mussten wir feststellen das wir unsere wichtigste Radkarte, die einzige wo der Radweg Veszprém – Balatonfüred eingezeichnet ist, zuhause vergessen hatten. Also mit dem Navi weiter… In  Veszprém gönnten wir uns einen guten Kaffee in einem sehr exklusivem  Inlokal. Der Radweg  nach Balotonfüred war die interessanteste und abwechslungsreichste Strecke, die ich jemals geradelt bin. Es war von allem etwas dabei, Wald, Wiese, Radautobahn, Straße, Feldweg mit und ohne Steigungen, einfach herrlich jeder Kilometer eine Überraschung. Am Abend machten wir einen Besichtigungsspaziergang durch Balatonfüred mit anschließendem Abendessen. Herrliches Ambiente, von dem jeder von uns begeistert war.

Tag 2

   Die Strandpromenade durfte ich mir zweimal ansehen, denn Irmgard hatte das Telefon im Hotel vergessen.Ich musste kurzerhand umdrehen….. Die Fähre nach Tihany war auf einem ausgezeichneten Radweg bald erreicht. Als ersten Tourabschnitt haben wir das Südufer ausgewählt. Das angeblich schönere Nordufer war erst am kommenden Tag geplant. In Fonyód fanden wir nach längerem Suchen ein ausgezeichnetes Lokal zum Essen. Der Radweg verläuft auf diesem Teil meist durch Wohnsiedlungen und Ferienanlagen. Nur manchmal hat man Seeblick.  Der Radweg ist wechselhaft, von der Radautobahn bis zum schmalen Wurzelpfad ist alles dabei, aber immer alles durchgängig asphaltiert. Unsere Pension in Keszthely erreichten wir um ca. 18 Uhr. Mit einem exklusiven Abendessen schlossen wir den Tag ab.

Tag 3

   Das Nordufer stand am Programm. Aber zunächst machten wir mal einen Stadttrip bis zum Schloss in Keszthely. Wunderschöne Innenstadt und eine Augenweide durch die Fußgängerzone zu radeln. Danach wurde es hügeliger, wir radelten einen sehr guten Weg durch das Naturschutzgebiet. Das Weinbaugebiet rund um Badacsony war für uns Radler nicht zu übersehen. Leider ist an einem Montag  fast alles geschlossen, eine nettes Weingut mit Verkostung konnten wir dennoch finden. Riesling, Muskateller und speziell der „Graue Mönch“   wurden empfohlen, jede Sorte war sehr gut. Wir radeln weiter, ein Gewitter zog vor uns auf. Wir beschließen eine  Pause zu machen, vielleicht zieht es vorbei,  Donner kam immer näher. Wir warteten einige Zeit unter Dach bei einem Imbiss mit Seeblick, stärkten uns noch mit verschiedenen gefüllten Palatschinken, wir beschlossen dann doch ins Ungewisse weiter zu radeln und hatten dabei Riesenglück, wir wurden nicht nass, mussten nur noch den vielen Wasserpfützen ausweichen.

…… und da wir schon in Tihany waren, kam es auf ein paar Höhenmeter zusätzlich zur Kirche rauf auch nicht mehr an, der Ausblick von dort war es wirklich wert. Die Abfahrt zu Fähre war dann nur noch ein Klacks. Die 13 Radkilometer bis zu unserer Unterkunft in Siófok direkt am See, verliefen auf dem bis jetzt besten Radweg.

Tag 4

Wir müssen wieder nach Hause. Von Siófok starten wir über das Süd-West Ufer nach Balatonalmádi wo wir wieder nach Norden zu Veszprém abzweigen. Radtechnisch war es für uns der schönste Abschnitt. Nur gute Radwege und auch die beste Aussicht bei strahlendem Wetter.  Kulinarisch hatten wir bei einem Strandkiosk auch noch viel Glück, wir konnten einen Heek (Empfehlung von Edina!!) verzehren.

Überrascht wurden wir von dem außerordentlich guten Radweg nach Veszprém. Der war besser wie der eigentliche Balaton Radweg. Nur Steigungen wie bei einem Bahntrassenweg, herrliche ruhige Landschaft, eine Augenweide. Schneller als erwartet sind wir in Veszprém um ca. 15:00 Uhr angekommen. Das hat uns noch viel Zeit gegeben die Stadt zu besichtigen. Solltest du mal nach Veszprém kommen  dann ist es einfach ein Muss zur Burg rauf und die Stadt von oben zu besichtigen. Zum Abschluss ein Abendessen natürlich mit Wein vom Balaton, war eine gute Entscheidung hier unsere letzte Nacht zu verbringen.

Tag 5

   Unser letzter Tag in Ungarn. Vom Stadtrand in Veszprém starten wir schön langsam zum Bahnhof, dabei ging es steil bergab. Der kleine Sackgassen- Ausrutscher durfte natürlich auch nicht fehlen. Wir sind fünfzig Meter steil bergab in die falsche Richtung geradelt, mussten die natürlich dann wieder raufschieben. Der Rest war dann nur noch eine urige Bahnfahrt (Regionalzug Höchstgeschwindigkeit 70 kmh) bis nach Györ. Für einen kleinen Stadtbummel inklusive Mittagessen  in Györ hatten wir noch genug Zeit. Mit den Railjet ging es dann flott bis Bruck/L wo wir unsere Tour beendeten.

Conclusio

   Diese Balaton Tour wurde zu einem unserer schönsten Raderlebnisse. Mit dem Wetter hatten wir auch noch viel Glück. Das Regenloch konnten wir ausnützen und nur ein leichter  Wind wehte uns manchmal entgegen. Schon die Anreise im Nostalgiezug beeindruckte uns sehr. Man hat wirklich das Gefühl eine historische Zeit wieder zu erleben, da gibt es keinen Schalterautomaten und auch keine Computergesteuerten Bahnanlagen. Der gute alte Zugwart mit dem Befehlsstab und der Schaffner betreuen den Zug. Der Zug rast mit 60 kmh durch die grüne Landschaft, Geräusch und Geruch wie in alten Zeiten.  Das einzige, das noch gefehlt hat war der schon vergessene Achtungspfiff.

Es hat sich herausgestellt das wir die Routenplanung, Anreise über Veszprém zuerst über die Fähre, dann das Südufer danach das Nordufer wieder über die Fähre und die Heimreise über das Westufer nach Veszprém gut gewählt haben. Das erste Stück von Veszprém bis Balonfüred war vom Weg her das Abenteuerlichste. Es war von allem was dabei, Wald, Wiese, Feldweg, Wirtschaftsweg und Radautobahn. Gerade deswegen war das  mal was besonderes, auf den schlechteren Wegen ging es meist bergab. Vom Hügel herab der erste fabelhafte Anblick dieses großen imposanten Sees, großartig bestaunt von uns fünf Bikern.

Der Plattensee Radweg ist durchgehend asphaltiert, das Wurzelwerk hält sich in Grenzen. Am Besten ist es, den Radweg in der Vorsaison zu befahren. Auf die Straße auszuweichen ist nicht ratsam. Das Südufer verläuft flach das Nordufer hügeliger. Jedes Ufer hat seinen eigenen Reiz. Erstaunlich ist die Vielfältigkeit, Wohnsiedlungen, Strandpromenade, Weinbaugebiet, Nationalpark, Fanmeile in Siófok,… es ist von allem was dabei. Die schönste Aussicht auf den See hat man am Süd-Westufer.

Ab Siófok ist der Radweg von bester Qualität, kein Wurzelwerk, breit, asphaltierte Radwege die sogar teilweise durch den Wald führen. Vogelgezwitscher ist oft die Musik im Ohr. Überrascht hat uns auch der sehr gute Zubringerradweg zwischen Balatonalmádi und Veszprém. Der hinterließ bei uns einen sehr guten Eindruck, er war noch besser zu beradeln wie der Balatonradweg selbst.

Kulinarisch gibt es auch nichts zu bemängeln, wir haben überall sehr gut gegessen und waren von der Menge, dem Preis und der Qualität sehr begeistert.   Strandkiosk, alles lecker. Unsere vorgebuchten vier Unterkünfte exzellent, höchst bewertet und alle Gastgeber extrem zuvorkommend, diese Tour ist ein Muss für jeden Radler.

 

!!! Bei Interesse hier unsere Bilder !!!

Balaton Gallery von Pepito

Balaton Gallery von Hildegard