Tauernradweg Krimml-Salzburg-Passau über Saalachtal

Tauernradweg  (Abgefahren August 2018 von Josef u. Irmgard)

Tag 1

Anreise  von Wien Hauptbahnhof mit den RJ1262 nach Zell am See. Eine Schulklasse macht uns ein wenig Streß. Irmgard nützt die Bahnfahrt zum Routenstudium (Esterbauer Radtourenbuch),  wir haben jetzt eine lange Besichtigungsliste.  Die eine Stunde Umstiegsaufenthalt in Zell am See nützen wir für einen Altstadtbummel. Mit der “Lokalen Pinzgauerbahn” geht’s dann nach Krimml. Für die gezählten 40ig Stationen entschädigt der Blick auf die herrliche Landschaft.

Gleich am Bahnhof stellen wir in einer versperrbaren Koje die Räder ab, danach geht’s mit dem Buszubringer zum Wasserfall. Wanderung bis zum mittleren Wasserfall,  das haben unsere Füße gerade noch überlebt. Mit dem Bus wieder zu den Rädern und sehnlichst in die Unterkunft. Erst am kommenden Tag erfahren wir vom tragischen Tod einer Touristin, ausgerutscht und in den Wasserfall gestürzt.
Tag 2
Der Radtag schaut morgens eigentlich schön aus. Nach dem Frühstück die Ernüchterung,  es regnet. Regenbekleidung ist gefragt, die müssen wir allerdings nach einer Stunde abwarten, wieder ausziehen. Die ersten 27km bis Mittersill schaffen wir im Trockenen. Nur eine kleine baustellenbedingte Umleitung, dafür aber stetig bergab und eines der schönsten Gegenden Österreichs. Im Mittersill im Gasthaus Bräurupp vergönnen wir uns eine Kaspresssuppe. Nach einer halben Stunde geht es weiter bis Kaprun. Blick gegen den Himmel sieht nicht gut aus aber wir schaffen es regenfrei bis nach Kaprun und vergönnen uns nach ca. 52km eine kleine Trinkpause. Irmgard entdeckt bei Intersport Bründl den American Sale Tag (-60%), es sind ein Paar Socken und zwei Radleiberl geworden. Nur noch ein paar Kilometer bis Zell am See, wir genießen die Seepromenade und nehmen uns extra viel Zeit für das schöne Stück am Seeufer, ein paar Fotos werden geschossen. Wir möchten ja über das Saalachtal nach Salzburg, daher biegen wir nach Maishofen ab, wo wir auch nächtigen. Erster Tag, super leicht, alles bergab, herrliches Ambiente und zum Glück auch noch regenfrei.
Tag 3
Frühstück gibt es wegen Ruhetag keines und die empfohlene Ortskonditorei hatte um 7:45h noch geschlossen. Wir wollten nicht warten, radelten 10 Kilometer weiter bis Maria Alm am Steinernen Meer wo wir um 8:30 doch noch zu unserem Frühstück gekommen sind. Es geht immer mehr in das Saalachtal hinein der Bergvorhang zieht sich zu. Wunderbarer Radweg durch den Wald es hat merklich abgekühlt. In Weißbach bei Lofer besucht Irmgard die Seisenbergklamm. Ich warte lieber im Landgasthof,  das ist nicht so anstrengend. Nach einer ausgiebigen Pause geht es am 5 Stern Radweg über Lofer weiter. Das durchradeln in Lofer ist noch eine Augenweide. Ab Lofer wurde es immer schlechter. Der Saalach entlang ab Unken wird der 5 Stern Radweg plötzlich zum 1 Stern. Nach kurzer Rast bei deutscher Grenze Eis und kaltes Getränk ging es locker weiter, jedoch unser Radlerglück hat uns verlassen. Die letzten 15 Kilometer bis Bad Reichenhall verlaufen auf zum Teil schlechten Waldwegen. Baustelle, Bergauf/ab auf Schotter. Manchmal so steil das ich trotz benützen beider Bremsen fast zum Sturz kam. Irmgard hat da bergab geschoben. Zu allen Unglück noch in Bad Reichenhall ein falsch gesetzter Wegpunkt. Der richtige war in der entgegengesetzten Himmelsrichtung (extra 6km) für uns. Endlich am Ziel, Radputzen und feiern….
Tag 4
Nach ausgezeichnetem Frühstück ging es bei angenehmer Temperatur und bewölktem Himmel los. Nach eigener Route durch Bad Reichenhall auf Nebenstraßen, Park, Kurpark hinaus bis zum Punkt des Radweges wo wir ihn gestern verlassen haben. Gemütlich ging es 20 km bis Salzburg wo es dort mit Touristen auf Radwegen anstrengender wurde, eine Baustelle (gesperrte Brücke)  kostete uns durch schlechte Beschriftung auch einige Zeit. Etwas genervt kamen wir dann doch nach dem Seitenwechsel über eine Brücke aus Salzburg gut hinaus und radelten nur im Schatten entlang der Salzach bis kurz vor Oberndorf. Dort entfernt sich  der Weg von der Flusslandschaft entlang der Bahn nach Oberndorf. Pflichtbesuch war das Stille Nacht Museum mit der Kapelle. Danach gab es entlang der Salzach eine Pause beim Radlertreff Salzachblick wo wir uns wie immer mittags mit Kaspresssknödelsuppe stärkten. Es ging flott weiter durch die Irlacher Au bis zum Grenzübergang nach Oberösterreich. Dort endet auch der asphaltierte Radweg und wird zu einer endlosen holprigen anstrengenden Strecke, die endet erst bei einer Brücke,  die wir überqueren und in Tittmoning in Deutschland einradeln. Die Temperatur ist knapp an der 30′ Grad Grenze, somit können wir uns mit Eis vom Italiener belohnen. Es geht wieder zurück nach Ö und auf der Landstraße 11 km mit zwei starken Anstiegen und langer Talfahrt nach Burghausen. Wir finden nicht gleich die Auffahrt zur Brücke,  schaffen jedoch bei Donner und schweren Gewitterwolken den schönen Stadtplatz kurz zu besichtigen und machen uns auf dem Weg zum Ludwigsberg wo nach starker Steigung ( Schieben ist angesagt) unser tolles Hotel liegt. Im Biergarten nach 2 “Weizen” und ausgezeichnetem Abendessen ist die Anstrengung vergessen…..
Tag 5
Nach ***** Frühstück ging es zum Burgareal Burghausen, wo wir 1 Km das Burggelände abgeradelt sind und überrascht von der kleinen Siedlung die es dort oben drinnen gibt. Gestern war ein Konzert auf dem Gelände wo heute die Aufräumarbeiten begannen, alles sehr gepflegt. Wir radeln wieder auf den Stadtplatz runter,  kaufen noch Getränke ein, schrauben unsere Spiegel und Ständer fest und strampeln auf schönen Waldwegen, 11km Straße mit Radstreifen bis zum Inn Salzach Zusammenfluss. Ein paar Fotos und weiter geht es am Damm (wie Donauradweg)  bis Braunau. Und einmal muss es doch sein, beim Geburtshaus vom Aldolf wenigstens vorbeizuradeln. Ich steuere in die Stadt (Salzburger Vorstadt 15) Irmgard sucht einstweilen am Radweg einen passenden Mostheurigen den wir in Aham gefunden und genießen. Weiter geht es entlang dem Inn auf Schotterradweg nach Obernberg. Am Hauptplatz befinden sich einzigartige Barockbauten mit Stuckfassaden, dort kehren wir nochmals auf einen Mostspritzer ein und radelten dann nur mehr nach Schärding  unser heutiges Ziel. Leider haben wir das letzte Streckenstück des Tages unterschätzt, die Hitze, staubige Schotterwege, wenig schattige Abschnitte, über Naturschutzgebiete, schilfbedeckte Augegend, wir sollten nur über Stufen eine  Holzbrücke überqueren,  mit einer Radspurrinne in der Mitte, so mussten wir unser Rad runtertragen, danach weiter durch Wald und Feldwege bis nach Schärding. Dort trafen wir überrascht wie schön die Stadt ist gegen 18:00 ein,….fanden schnell unser Hotel und waren ziemlich erschöpft und froh über eine Dusche und gutes Schnitzel zum Abendessen.
Tag 6
Leider gibt es auch in Schärding eine Gelsenplage, die haben uns nachts im 3. Stock besucht, 5! daher gab es erst Frühstück um 8:30, gemütlich ging es um 10:00 los. Markttag am Hauptplatz, keine größeren Besichtigungen mehr möglich, viele Leute und Radfahrer unterwegs,  wir radelten gleich los Richtung Passau. 18 km, Umleitung,  drei Baustellen, schöne Radwege, Schotterwege, Waldwege, alles dabei,….. über Brücke nach Passau, erster  Halt bei der Donau – Josef macht Pause auf Bankerl, Irmgard sucht den Stephansdom und hört noch den letzten Teil des Orgelkonzertes. Danach Besichtigung des Domes und zurück zur Donau. Zeit für ein kühles Weizenbier danach zum Rathaus, um 14:00 Glockenspiel,  sehr schönes Ambiente dort mit einigen Kreuzfahrtschiffern gehen wir zum 3 Flüsseeck und radeln dann zur Schiffanlagestelle wo wir morgen nach Linz starten. Von dort geht es durch die Stadt, genervt vom Verkehr nur bergauf bis zum Hotel. Dort gab es nach der Dusche einen Spaziergang in ein Einkaufszentrum wo wir uns mit Fruchtsalat Himbeeren und Banane versorgen. Am Weg dahin entdecken wir einen tollen Italiener den wir am Rückweg besuchen und dort einkehren…….
Tag 7
Heimreise. In der Nacht hat es ordentlich geschüttet. Ausgerechnet beim Wegradeln fängt es zu nieseln an. Also Regenbekleidung an und die 100 Höhenmeter runter, wir haben das IBB Hotel wieder mal am Berg gebucht. Unser Schiff (Regina Danubia) haben wir schnell erreicht. Erst an Board fängt es zu schütten an. Wir sitzen am Fenster, sehen draußen die Radler im strömenden Regen fahren und überlegen ob es nicht besser ist bei Sonne zu radeln und beim Regen im trockenen zu sein. Wir genießen trotzdem das schöne Schiff und freuen uns über die Fahrt auf der Donau. Wir entscheiden kurzfristig doch das Mittagessen hier zu bestellen, da wir nur knapp eine Stunde in Linz Aufenthalt haben. Es gibt Schnitzel und Schweinsbraten um 9,90 das ist ein fairer Preis an Bord. Nach Engelhartszell lässt der Regen nach, bewölkt geht es weiter….. Wir steigen in Linz in die Westbahn um die befördert uns nach Hause.
Conclusio
Ab Krimml ist der Radweg eine 5 Sterne Panoramastrecke. Die Beschilderung durchwegs sehr gut. Bis Unken ist es für den Weg eine Beleidigung mit einem Pedelec zu fahren. In Zell am See passen die Arabischen Touristen mit Burka nicht ganz zum landschaftlichen Ambiente. Ab Unken wird es dann schlechter. Zwar landschaftlich neben der Saalach und dem Inn immer noch schön und abwechslungsreich aber viel Feldwege und Steigungen dabei. Es gibt viele Highlights auf der Strecke z.B.: den Zeller See,  der Ort Lofer, Burghausen, Bad Reichenhall und vieles mehr. Sehr lange langweilige Schotterwege sind allerdings auch dabei. Speziell ab Salzburg Richtung Passau wird die Tour zur speziellen Herausforderung. Zwischen Salzburg und Tittmoning auf Schotter neben der Salzach und Bahntrasse durch den Wald aber wenigstens viel im Schatten. Kurz nach Tittmoning ein steiler Anstieg mit verdienter langer Abfahrt. Die Wege vor und nach Braunau sehr wechselhaft und oft verbesserungswürdig. Genervt haben im letzten Abschnitt die vielen Baustellen und Umleitungen. Immer im ungünstigen Moment ein Tourist oder Auto vor der Nase ließ sich nicht verhindern.