Via Claudia Augusta 2023

Via Claudia Augusta

Variante Donauwörth-Ostiglia

5.-17.6.2023

Die Planung für diese Radtour begann im November/Dezember 2022. Die Aufteilung der Arbeit klappte recht gut, Irmgard und Pepito kümmerten sich um die Strecke/Distanzen, wir (Gabi/Josef) uns um die Hotels/Quartiere. Zu berücksichtigen diesmal war die Überquerung von Fern- und Reschenpass (für die beiden Damen und Gepäck der Herren mit Shuttle). An den beiden Ankunftstagen nach Passüberquerung wählten wir Hotels mit „Wellness“ (theoretisch auch für die Damen, die früher ankamen gedacht) und Waschmaschine f.Radgewandwäsche.

Per Mail bzw.Internet war die Planung kein Problem, 2 der Hotels verlangten eine kleine Vorauszahlung, bzw. von den 3 Booking.com Quartieren verrechnete eines im Vorhinein eine (avisierte) Gebühr.

Für die Anreise Wien-München entschieden wir uns für die Westbahn via Westbahnhof bzw. Hütteldorf: Einstieg ohne Stufen, und Plätze mit Tisch. Da wir rechtzeitig gebucht hatten, war der Preis konkurrenzlos: pro Person € 28,99 für Westbahnhof-München, dazu € 4,90 Platzreservierung und € 9,90 für Rad. Kaffeemaschine ist nun kostenpflichtig mit gutem Kaffee und Bezahlmöglichkeit mit Karte oder Einlösung Westbahnpunkte. Polizeikontrolle an Grenze, dadurch leichte Verspätung. Wir besorgten in Österreich auch Tickets für die innerdeutsche Verbindung München-Donauwörth mit Unterstützung eines Freundes, der in Berlin lebt. Auf diesem Ticket war Gleis 2 angeführt, hat uns nach Ankunft in München doch verwirrt, weil Abfahrts-Gleis 2 in München sich im Untergeschoss befindet; Gleis 2 ist aber (nach Erklärung beim Informationsschalter) Ankunftsgleis in Donauwörth….

Daher ist es immer gut, etwas Zeitreserve zu haben. Richtiges Abfahrts-Gleis 16 war dann in der großen Halle, weitere Verbindung problemlos und wir starteten in Donauwörth zu Tour.

https://westbahn.at/

5.6.2023 Donauwörth-Gersthofen

Nach Umziehen geht es los, ca. 40 km bis Gersthofen. Die Softshelljacke von Josef bleibt dank aufmerksamer Begleiter nicht im Zug, und sein Brustgurt fährt als „blinder Passagier“ am Rad mit und geht ebenfalls nicht verloren. Zuerst durch Donauwörth, dann auf Schotterwegen, die aber nicht so schlimm waren. Zwischenstopp im Eissalon, WC am Friedhof kommt gerade recht (dank OruxMaps eingezeichnet). Auf den letzten Kilometern begleiten uns dichte Wolken und Donner und starker Wind.

Quartier in Gersthofen: trotz Ruhetag empfängt uns netter Hausherr, Räder werden im Schuppen versperrt und ab geht es in die Zimmer zum Duschen.

Abendessen bei einem netten Kroaten im Freien.

www.Gasthof-Stern-gersthofen.de

https://gaststaette-hillenbrand.eatbu.com/?lang=de

6.6. 2023 Gersthofen – Landsberg

Frühstück ohne Naturjoghurt (leider aus), sonst ausreichend, aber wir sehen doch auch Lacken, das heisst das Gewitter war nicht weit weg. Fahrt nach Augsburg, 3.größte Stadt Bayerns nach München und Nürnberg. Wir sperren Räder und Gepäck im Hof des Bürgermeisteramtes ab. Sehr gute informative Führung 2 Stunden mit Rathaus und ausführliche Informationen zur Geschichte Fuggerstiftung.

Die Fuggerei ist die älteste bestehende Sozialsiedlung der Welt, eine Stadt in der Stadt mit 67 Häusern und 142 Wohnungen sowie einer eigenen Kirche. Jakob Fugger stiftete die Fuggerei auch im Namen seiner Brüder im Jahr 1521. Es leben hier rund 150 bedürftige Augsburger Bürger katholischen Glaubens für eine Jahreskaltmiete von 0,88 € und täglich drei Gebeten. Die vier Museen in der Fuggerei mit einer rekonstruierten historischen Wohnung und der Ausstellung im Weltkriegsbunker können täglich gegen Eintritt besichtigt werden.

Danach Essen im Biergarten beim Zeughaus, mit leckeren Maultaschen und einem tollen Fischgericht. Es folgt eine späte Fahrt nach Landsberg. Hauptsächlich entlang Wasser im Grünen, dabei auch eine wirkliche Radautobahn, und meistens gute Radwege teilweise neben Strassen.  OruxMaps mit seinen „Löffeln“ weist uns den Weg zum Nachmittagseis, danach gehts leider zuerst zu einem falschen Hotel (das wir nur angefragt aber nicht gebucht hatten), die Zimmer dort waren natürlich nicht reserviert, aber meine Anfrage führt beim Personal zu erhöhtem Blutdruck. Kurze Weiterfahrt in Altstadt zum richtigen Hotel Ana Hotel Goggl und zur höchst fällige Dusche und somit späte Ankunft gegen 19 Uhr.

https://www.fugger.de/

www.Ana-Hotels.com

7.6. 2023 Landsberg – Rieden/Forggensee

Sehr gutes Frühstück, Abfahrt mit 2-fachem Kettenauswurf, bei Irmgard und ein schwerer Fall bei Pepito. Schönste Teilstrecke bisher durch Wiesen und Felder und Wald. Zeitiges Mittagessen, da auf Strecke Auswahl der Gasthöfe bescheiden. Erstmals schaffen wir doch 500 Höhenmeter und über 70 km. Durchwegs traumhafte Aussicht auf die Berge.

Zwischenstopp bei Omi mit Enkel, die Eis und Getränke aus Wagen heraus im Schatten verkaufen.

Ankunft heute nötig vor 18 Uhr, da Personalprobleme (deshalb auch kein Abendessen im Hotel möglich) wie überall in Gastronomie und das Hotel eigentlich Ruhetag hat. Guter Tipp des Hoteliers zu Abendessen beim Italiener Da Pietro. Spaziergang hinauf mit guter Aussicht, sehr gutes Essen, viel los, gutes Personal, netter Garten.

https://roessle-rieden.de/

https://www.dapiero.net/

8.6.2023 Rieden – Lermoos

Frühstück und Zimmer geräumt, aber nicht ganz wie sich nach 1 Stunde zeigt. Wir radeln los, am Wasser entlang, und je weiter wir kommen um so mehr Verkehr auf Strasse und auf Weg. Nach 60 Min. sucht Irmgard ihr Handy, vermutet es noch immer im Hotel. Wir parken uns auf leeren Supermarktparkplatz ein und die Recherchen beginnen. Diverse elektronische Suchtools kommen zum Einsatz, es zeigt sich wirklich das Handy ist im Zimmer und der nette Besitzern bringt das Handy im Auto nach und erspart mir das radeln zurück zum Hotel. Für E-Biker hätte er es nicht gemacht 😇. Das Bringservice gibt natürlich eine gute Bewertung im Netz!

Weiter Richtung Grenze Österreich, viel viel Verkehr auf der Strasse und am Himmel kommende Wolken.Echt anstrengende Höhenmeter, aus taktischen Gründen vor dem Essen, auf kurzen Strecken müssen wir vor dem Freizeitpark das Rad schieben mit Blick auf die luftige Hängebrücke: 114 Meter hoch und sie hat eine Spannweite von beachtlichen 406 Metern. Damit ist sie die weltweit längste Fußgänger-Hängebrücke im Tibet-Stil und steht als solche sogar im Guinness-Buch der Rekorde. Gegen Mittag Suche nach Essensmöglichkeit, viele Restaurants haben nur abends warme Küche. Einheimischer Tip: Campingplatz in Heiterwang, und dort gibt es auch eine Super Forelle, Spaghetti und gute Suppen sowie eine tolle Nachspeise, wir bekommen alle mehr Qualität als erwartet. Nur mehr kurze Strecke zum Ziel, aber da: Umleitung mit vielen anstrengenden Höhenmetern. Pepito dreht um und nimmt die (illegale) Schnellstraße über 450 Meter Strasse, wir anderen fahren den Umweg und eine“MTB-Strecke“ zurück zum Radweg. Kurz vor dem Ziel gibt mein Handy w.O., das Ersatzhandy, ein altes iPhone, muss her und führt uns zum Tirolerhof. Wir genießen ein gutes (Wild-) Abendessen und am Heimspaziergang sehen wir noch den Standort des Shuttledienstes für den kommenden Tag.

www.tirolerhof-Lermoos.at

sunnawirt.at

www.edelweiss.at

9.6. 2023 Lermoos – Landeck

Fernpaßtag! Abfahrt pünktlich, die Damen nehmen Shuttledienst. Bewusst gemütliches Tempo zu Beginn, dann die ersten Steigungen mit schwierigem Grund. Gute Technik nötig, damit Vorderrad nicht abhebt. Geringe Möglichkeit sich zu verpflegen.

2 beschriftete Stellen fordern zum Rad-Schieben auf, macht auch Sinn. Wunderbare Aussichten, teilweise enge Wege. Wir (als fast einzige ohne elektrische Unterstützung) lassen die E-Biker gerne vorausfahren und teilweise in wahnwitzigem Tempo überholen. Bei einem See sperrt eine Kuh Pepitos Weg und dadurch nimmt seine Handyhalterung Schaden. Nach Absolvierung am Berg schneller Geschwindigkeits-Schnitt mit Mittagessen in Imst, im GH Neuner und Eintreffen im Hotel Schrofenstein, davor in der Zone findet ein Markttag statt. Schöne Tiroler Landschaft! Die Damen sind gut früher angekommen und nutzen den Dienst im Haus (Wäschereimöglichkeit). Letzte Abstimmungen beim Abendessen für Strecke Reschenpass morgen. Wir verlangen die Rechnung, dabei ein Hoppala: alle Positionen scheinen doppelt auf, leider fällt das nur uns und nicht dem Kellner auf. Reklamation natürlich, und neue Rechnung folgt.

www.schrofenstein.at

10.6.2023 Landeck – Graun

Reschenpaßtag; nach Frühstück (1 Kaffeemaschine für alle-Stau! Kaputter Sessel, laufend Nachdotation am Buffet) machen wir uns auf den Weg. Erste 20 km problemlos, herrlich über mehrere kleine Brücken. Wetter besser als im Westen, von wo wir laufend Regenvideos bekommen. Insgesamt werden es heute an die 950 Höhenmeter werden. In Pfunds fallen wir in eine kleine Bäckerei ein und stärken uns. Kein Kaffee möglich, da Maschine bereits gereinigt wird, es ist 11:45 und um 12 wird zugesperrt.

Immer wieder queren wir den Inn. Nach Burg Hochfinsternis geht es echt steil bergauf, es beginnt auch leicht zu nieseln. Pepito wie immer vorsichtig und packt ein/um, ich fahre weiter und treffe auf der Reschenstraße beim Ausstieg eine lange lange Autokolonne. Es sollten viele km werden, wo wir an stehenden Autos vorbeifahren. Manche wollen bei geöffnetem Fenster und laufendem Motor wissen, was der Grund für den Stau sei. Erfreulicherweise können wir dann doch von der Strasse abbiegen und einen teilweise steilen Weg weiter hinauf nehmen. Gerüchteweise gibt es ein 3- Länderradrennen und ein Autorennen, bei dem eine zuvor erzielte Zeit im 2. und 3.Lauf möglichst zeitgleich erreicht werden sollte. In einer Ortschaft war auch ein Gocart Rennen zu sehen, finde ich persönlich befremdlich und überhaupt nicht zeitgemäß.

In der Gegend um die italienischen Grenze und Nauders eine Vielzahl an martialisch angezogener Biker, überwiegend E-Bikes.

Der Anblick des Reschensees ist nicht schön, großteils Sandwüste, nur ein kleiner Teil beim bekannten Motiv Kirchturm im Wasser ist voll. Schaut traurig aus. Gleich in der Nähe ist das Hotel Theiner, wir genießen ein Superzimmer mit supergroßem Bad, neue Sauna und Dampfkammer und ein großartiges Abendessen. Nur leider sehr wenig Platz für Räder in einem Zelt. Irgendjemand bricht Irmis Spiegel ab, meldet sich aber leider nicht.

Gefühlt haben heute Zuviel Biker, Motorräder und Autos den Tageseindruck verfälscht.

Nach dem Fotosichern geht es bald aufs Zimmer, leider für morgen erhöhte Regenwahrscheinlichkeit….

www.theiner.it

https://de.wikipedia.org/wiki/Reschensee

11.6.2023 Graun – Naturns

Sehr gutes Frühstück, gestärkt geht es los. Der Zebrastreifen verschafft uns den Start immer entlang des nicht vorhandenen Sees. Pepito wie immer bestens ausgerüstet ersetzt mein defektes und gebrochenes C Ladekabel. Bei der Vorausschau hatte sich gezeigt: es geht bergab. Eine Fronleichnamsprozession hält uns für ein paar Minuten auf, die Fahnenträger haben ganz schön zu kämpfen bei Wind. Gelebte Tradition….

Und so war es auch, kilometerlang bergab, teilweise gab es Geschwindigkeitsbeschränkungen! Wunderschöne Ortsdurchfahrten. Im Gegenzug wollten doch einige den anstrengenden Weg bergauf in Angriff nehmen, ganz schön stark. Auf der Fahrt durch die Weingärten finden wir einen € 50,00 Schein, den wir niemand zurückgeben können, also teilen wir ihn unter uns auf.

Anschließend gehts weiter eben dahin und wir beschließen auch dem gezeichneten Radweg zu folgen und nicht dem Track. Gute Entscheidung, der Radweg ist super asphaltiert und führt uns durch viele Obstgärten (Apfel). Stärkung in einem Gasthaus, der Kellner zeigt sich erst relativ spät, versteht uns aber und alles bestens. Erste ÖBB Nachricht (die erste von mehreren!) mit geänderten Zugzeiten bzw. neu Umstieg am Brenner, Anschlusszug in Innsbruck mit bereits gebuchten Tickets wird somit voraussichtlich nicht erreicht. D.h.: Umplanen. Es stellte sich aber später heraus, dass alle diese Nachrichten nichts mit der Wirklichkeit zu tun hatten, alle Züge kamen pünktlich, wie wir später feststellen werden.

Kurz vor dem Ziel leider noch Defekt bei Pepito, und er verliert einen Teil seines Reparatursets.

Er wird aber in einem Geschäft mit Sonntagsöffnung fündig und Irmgard bekommt einen neuen tollen großen Spiegel. Ankunft im Kleinkunsthotel, ausgestattet mit Koffern als Kunstwerke. Wir reservieren im Lokal unten für 18:30 einen Tisch und verbringen noch einen guten Abend bei ausgezeichneter Küche.

https://www.kleinkunsthotel.com/de/kleinkunsthotel/

12.6.2023 Naturns – Kaltern

Gestern noch Regen abends. Nach sehr feinem Kleinkunstfrühstück und satteln der Räder geht es entlang der Etsch wie auf einer Autobahn. Schön langsam ändert sich der Charakter der Landschaft und der Vegetation. Nochmals lange gut asphaltierte Wege zwischen Apfelhainen. Langsam wird es sehr heiß und wir machen öfters kleine (Trink-) Pausen. Serpentinenreiche Abfahrt, malerische Dörfer, immer ein wenig bergauf/bergab. Zwischenstopp am wunderbaren Aussichtspunkt, danach lange Abfahrt. Wir haben Mühe, etwas zu Essen zu finden, der berühmte Montag-Ruhetag. Auf den letzten Kilometern Diskussion, ob hier (Verbotsschild) weiter gefahren wird oder nicht; Pepito interpretiert Fahrverbot als für PKW geltend und fährt weiter, die anderen 3 nehmen einen kleinen Umweg und fahren den offiziellen Radweg Nr. 2 weiter. Treffen uns nach ein paar km wieder. Dann nochmals ein langer Anstieg, der uns zum Schwitzen bringt, da muss ein Stop im Eissalon her.

Der heutige Tag fühlt sich anstrengender an als die Bezwingung der Pässe. Temperatur und Gewicht des Gepäcks sind nicht zu verachten. Dann rollen wir die letzten km und finden im Roten Adler wieder ein sympathisches Quartier. Essen am Hauptplatz in ausgezeichneter Qualität. Abschluss mit Weinverkostung und (mehrere) Fotoversuchen.

https://roter-adler.com/de

13.6.2023 Kaltern – Lavis

Heute erstmals dicht bewölkter Himmel. Wieder Mails mit ÖBB Infos, die nicht eintrafen. Schaukelfahrt rauf bringt uns ins Schwitzen, auch das deutsche Kopfsteinpflaster. Es wird flacher und Gegenwind kommt auf. Die Plantagen gehen von Apfel auf Wein über, in Mezzocorona stärken wir uns in einem guten Lokal. Route und Dörfer nicht mehr so schön im Anschluss, mehr Verkehr. Wir sind ziemlich froh im Sartori`s, angekommen zu sein. Die Dusche lockt sehr! Wir reservieren noch einen Platz im Freien zum Abendessen, das Hotel schießt sich ein Eigentor, weil ich die angebotene Halbpension beim Zimmerreservieren nicht mitgebucht hatte. So zahlen wir für ein gutes Abendessen deutlich weniger als das angebotene 4 Gänge Menü um 39,00 Euro.

Frühstück im 1. Stock am nächsten Tag.

https://www.hotelcaffecentrale.com/de/

www.sartorishotel.it

14.6.2023 Lavis-Ala

Abfahrt von Sartori`s, das Hotel liegt am Radweg. Erst durch die Stadt, dann weiter den Radweg entlang. Keine größeren Probleme, bis zur Umleitung. Einheimischer zeigt einen Weg, der aber durch Fahrverbot und Sperre nach 1.500 Meter gekennzeichnet ist. Pepito versucht es, die anderen 3 nehmen die empfohlenen und letztlich gut gekennzeichnete Umleitung. Immer am Wasser entlang gehts ohne viel Anstrengung dahin. Wie immer mit Pausen, am Vormittag im Café, wo auch der Dorf-Polizist einkehrt, mittags in Pizzeria Margherita, im Freien natürlich und mit gutem Essen. Danach Rückkehr zum Track und durch Weingärten Richtung Ala. Ein mit Schild beworbenes Café finden wir beim ersten Versuch nicht, dafür kurz vor Ziel einen Eissalon mit Stärkung. Hotel mit nettem Innenhof, sehr groß, und die Empfehlung der „Hausfrau“ für die Osteria Carnera, Piazza Alfonso Buonacquisto 4, 38061 Ala Italien, ist auch ein Supertipp. Familiärer Eindruck und sehr gutes Essen, wieder einmal. Regen bleibt aus, kommt dann in der Nacht, abendlicher Spaziergang in sympathischer kleiner Gassenanlage und mit neugierig mauzender Katze.

https://aivellutai.it/

15.6.2023 Ala – Castel D`Azzano (8km südlich von Verona)

Was schon bei der Planung aufgefallen ist, hier macht eine Abkürzung Sinn. Die ersten 20 km schön, ohne Probleme, Wetter paßt. Doch wieder Steigungen, danach in Bussolengo Trinkpause und Radschiebestrecke wegen eines Marktes. Der Verkehr wird immer lästiger, doch dann auch noch eine Baustelle (Unterführung Zug kommt neu). Pepito bastelt eine Alternative, wir sind zu diesem Punkt der Tour alleine unterwegs, Gegend nicht besonders, keine Radler. Eine Eisdiele hebt die Stimmung dann doch wieder. Pepito prescht dann vor, dann ein Telefonat mit schlechter Nachricht:

Irmgard zieht sich Nylonschnur ein, grober Defekt, Rad muss zerlegt werden, drohende Regenwolken und Donner. Ich fahre zu Irmgard zurück, Pepito kommt auch hin. Gabi ist telefonisch nicht erreichbar, übersieht uns an Wegkreuzung und fährt noch weiter retour.

Pepito gelingt es durch Zerlegen des Hinterrades mit allen Komponenten wie Ritzel etc. den Schaden zu beheben.

Dann geht auch noch das Gewitter los, zwar nur kurz aber doch heftig. Pepitos Hände sind durch die Kette verschmiert, 100ml WD40 erweisen sich als ungemein wertvoll.

Gabi ist unerwartet nicht im Hotel, so mache ich mich nochmals auf den Rückweg und treffe sie nach der Autobahnüberführung an und wir machen uns gemeinsam am Rückweg.

Hotelgesellschaft am Abend im Freien, sehr durstig. Frühstück um Euro 10,- separat zu zahlen, dann Aufbruch.

https://www.hotelvillamalaspina.com/de/

16.6.2023 Castel D`Azzano – Ostiglia

Letzter Tag, nur mehr 40 km, sonniger Tag, geringe Erwartungen aufgrund des Weges, Rad-Strecken auf Strassen (kein separater Radweg) werden erwartet und treffen auch so ein. Nach dem Start kommt Pepito auf einen Internetfehler drauf, seine Nachrichten wurden vom Hotel aus nicht versandt. Neustart…. Dazwischen kaum eine Möglichkeit einzukehren. Finden dann doch kleinen Supermarkt und später ein Café zur Stärkung.

Die Strecke führt auch durch ein großes Naturschutzgebiet, ein großes Vogelschutzgebiet den Schildern nach zu beurteilen, teilweise führt der Weg über Wiesen und Feldwege dann durch bis Ostiglia, letzte Kilometer am Damm, zum Wasser (Po) kommt man nicht. Wir gehen gleich Mittagessen, gute Osteria mit handgeschriebener Speisekarte. Es ist sehr warm. Danach Fahrt zum B&B Antica Dimora. Große Überraschung: zuerst am Telefon kein Englisch und Deutsch, aber in 5 Minuten sollte wer kommen. Wir warten in großer Hitze, dann kommt ein ca. 70 Jähriger mit Handyübersetzungsapp und führt uns in ein Traumobjekt, mit großem Zimmern und Bad und künstlerisch gestalteter Holzdecke aus 15. Jhd., unglaublich. Er zeigt uns auch die Küche und das Speisezimmer, die Wandbemalung kamen bei einer Sanierung zum Vorschein. Spaziergang zum Tabakladen, dort Zugkarten (Ostiglia-Verona € 5,55 pro Person und € 3,50 f. Rad) gekauft, eine Empfehlung des Hausherrn erspart uns die 2km Fahrt zum Bahnhof (der ohnehin kein Personal gehabt hätte), die uns morgen auch bevorsteht. Ein Belohnungseis und ein Abschlussgetränk im Café mit sprachfreudiger Dame (und Herrn, der Eisproben serviert). Danach lernen wir noch die Hausherrin kennen und freuen uns auf das Frühstück. Das B&B Anita Dimona ist das günstigste und schönste Quartier, ein gelungener Abschluss mit sehr netten älteren Gastgebern, die gerne mehr geplaudert hätten.

https://www.bbanticadimora.com/

17.6.2023 Ostiglia-Wien bzw. Petronell

Nach einem wirklich sympathischen Frühstück radeln wir zum Bahnhof, lassen die polizeiliche Kontrolle über uns ergehen und fahren mit dem Zug nach Verona. Kleiner Einkauf im Supermarkt und dann gehts weiter nach Innsbruck. Ich kaufe 20 Min. vor Abfahrt noch 2 Platzreservierungen, hatte ich übersehen und nicht besorgt. Aber auch das hat geklappt. Alle Änderungs-Nachrichten der ÖBB trafen nicht ein, Zug war pünktlich und die Anschlusszüge können problemlos erreicht werden. Westbahn verlangt € 38,60 und € 9,90 für das Rad. Der Zug ist vor allem auf der Strecke Salzburg-Wien übervoll.

Conclusio:

Via Claudia Augusta ist zum großen Teil wunderschön, verlangt aber eine gewisse Kondition. Es gibt genügend Angebote f. Shuttledienste. Wir haben diesmal sehr gute Erfahrungen mit den Unterkünften gehabt und die empfohlenen Restaurants waren gleichfalls ausgezeichnet.

Eine rechtzeitige Planung hat den Vorteil von günstigen Zugpreisen. Die letzten 2 Tage auf dieser Strecke sind wegtechnisch nicht wirklich prickelnd.

Unsere alte Planung ist noch hier zu sehen !