20230828 Um 9 Uhr treffen wir die Brandls in Rohrau. Es geht weiter nach Parndorf zum Frühstück bei der Fa. Nagelreiter. Gefühlt sind mir zu viel Feldwege dabei, ließen sich aber nicht vermeiden. Von Parndorf bis Donnerskirchen haben wir auf dem B10 (Neusiedlersee Radweg) beste Bedingungen, enorm viel Rückenwind auf Asphalt. Kurz nach Donnerskirchen machen wir bei der Radinsel Mittagspause. Wie es der Zufall will, kommt eine Radgruppe vorbei, die zufällig bekannte von Irmgards, Hildes Weinviertler Heimat sind. Es entsteht eine äußerst interessante Konversation. Irgendwie kennt sich jeder mit jedem und wir haben sogar schon bei Ihnen übernachtet. Weil wir so gut in der Zeit liegen, machen wir einen zusätzlichen Eisschleckstop in Rust (Hauptplatz Café Kaiser). Auf den B10 weiter zur ersten Unterkunft in Mörbisch (Haus Martin). Kurz vor dem Ziel kommt unser Klassiker, ein Kettenwurf auf die ungute Speichen-Seite bei Edi’s E-Bike. Es wurde noch ein langer Abend bei Philips Genussheurigen inkl. bester burgenländischer Küche (Paprikahendl) mit mehreren Flaschen Mörbischen Premiere Wein.
20230829 Ab Mörbisch sind wir schnell am Grenzübergang zu Ungarn. Wir nehmen absichtlich den alten Radweg auf der holprigen Straße. Die ersten Höhenmeter machen sich bemerkbar, wir biegen bei Balf vom B10 ab. Bergauf überholen uns einige E-Bike Fahrer, kommen wieder zurück, haben sich verfahren. Nach 17 km erreichen wir unseren geplanten Wegpunkt “Tercia Kophaza” und machen Kaffeestop. Wir fahren weiter, die Autobahnüberquerung bei Harka kennen wir schon. Was kommt, ist ein steiniger Grenzübergang. Besser man fährt auf den Grasstoppeln, nicht in der Furche. Wieder in Österreich wird der Weg besser. Das anvisierte Gasthaus in Neckenmarkt hat leider geschlossen. Zum Glück findet Edi einen offenen Gasthof in Horitschon. Die Räder dürfen ins Extrazimmer (Gasthaus zum Lazarus). Wir sind noch nicht nass. Nach Mittags haben wir nicht mehr weit nach Reiding (List Haus). Vor der List Brüste gibt es ein Fotoshooting. Wir sehen uns das List-Haus an und radeln weiter. Es wird anstrengend und hügelig, aber schöne Radwege. Es gibt keine Rast mehr bis nach Lutzmannsburg. Zum Glück haben wir auf den letzten Kilometern noch Rückenwind und der prognostizierte Regen blieb aus.
2023 0830 Ab Lutzmannsburg 10 km wunderbarer Radweg. Die erste Steigung kommt bei Klostermarienberg über die Grenze nach Ungarn. Ich falle zurück und lasse alle vor, wegen der Steigungen, dachte, hole ich schon auf. Ein verheerender Fehler, denn die Abzweigung über die Grenze wird übersehen. Zwangsläufig trennen sich hier unsere Wege. Umkehr auch nicht möglich. Jeder versucht jetzt selbst nach Köszeg zu kommen. Ich nehme die Route durch den Wald, der ist leider nicht immer befahrbar, zu nass, die Räder sinken etliche Zentimeter ein. Der Rest der Gruppe hat mehr Glück, auch teilweise schlechter Weg, aber kürzer, in Köszeg treffen wir uns wieder. Bis nach Bozsok verläuft der Radweg auf der Straße immer bergauf/ab. Wir machen Rast bei einer sehr guten Konditorei. Ab hier geht es auf guten Straßenasphalt flott bis Bilden, ein 20 km langes Stück, die Steigungen halten sich in Grenzen. Einen Stopp machen wir noch in Lendl’s Backstube. Wegen drohenden Nass brechen wir schnell nach Moschendorf auf. Zum Glück können wir noch eine Führung durchs Weinmuseum buchen, inkl. Verkostung Uhudler. Spät brechen wir nach Stem auf. Schaffen es aber pünktlich in die Unterkunft (Gasthaus Legath). In der Summe war der Tag nicht so arg wie erwartet. Der schlechte grüne Grenzübergang durch den Wald bei Klostermariemberg – Olmod war ein Albtraum. Der schlechteste Weg, den ich je gefahren bin, bin froh, dass es alle anderen besser machten.
20230831 Nur 25 km stehen heute am Plan. Wir fahren nicht weit, bis wir beim Uhudler Schaukeller in Heiligenbrunn sind. Wir haben Glück, dass zufällig jemand anwesend ist, bekommen Kostprobe u. einige Erzählungen präsentiert. Es geht weiter auf der Paradiesroute, einige schwierige Steigungen haben wir zu bewältigen. In Grosmürbisch Gasthof Wukovits-Sommer kehren wir ein. Wieder müssen wir über die Grüne Grenze. In der Nähe Inzenhof genau auf der Grenze gönnen wir uns ein Stamperl zur Stärkung. Lange verweilen wir bei einem historischen Kirchengebäude (St. Emmerichskirche). Ab hier folgt eine 5 km lange Horrorstrecke durch den Wald bis Szentgotthard. Kantige 5 cm Steine und eine feuchte Erdspur meist leicht Bergauf. Es ist eine Mountainbikestrecke. Mit Mühe und schieben schaffen wir es dann doch durchzukommen. Das letzte Stück bis zur Unterkunft Antante Hotel in Szentgotthard muntert wieder auf.
20230901 Ab Szentgotthard verläuft der Euro Velo 13 auf einer unebenen Asphaltstraße. Nach 7,5 km ein kleiner Trinkstopp. Den ersten Kiosk Lab Stopp machen wir nach 15 km kurz vor der slowenischen Grenze in Felsöszölnök Gostina. Es folgt ein rotes Teilstück bis zum Grenzübergang zu Slowenien, ist aber wegen des sehr guten Asphalts gefühlt, weit nicht so anstrengend wie der Waldweg am Vortag. Irmgards super Wegpunkt Planung führt uns direkt nach der Grenze zum Gastgeber Trdkova. Nach 40 km in Cancova machen wir Mittagspause in der Pizzeria “Gostilna Adja”. Bis jetzt sehr gute Straßenradwege, der Verkehr hält sich in grenzen wird aber immer mehr. Die letzten 5 Kilometer mit vollem Magen bis Radkersburg war ein entspannter Zielrutscher.
Ein lange geplantes Ziel ist mit dem Rad von unserem bekannten Urlaubsort Murau in der Steiermark nach Wien zu radeln. Wir finden im August 3 Tage für unsere kleine Gruppe. Von der möglichen Tagesanzahl her ergibt sich eine Tagesstrecke von ca. 85 km, für ungeübte Biker sind kürzere Strecken und mehr Zeit naturgemäß leichter.
Freitag 11.8.2023:
Wir starten nach dem Frühstück, es geht entlang des gut gekennzeichneten Murradweges R2 (geht vom Salzburger Lungau bis nach Legrad/Kroatien). Nach einem kurzen Stück entlang der Murtal Straße geht es abseits im Schatten immer ein wenig hinauf und hinunter und bei einem Teilstück sind auch noch die Auswirkungen der Niederschläge der letzten Wochen zu sehen, ist aber gut abgesichert.
Über Frojach und Teufenbach kommen wir nach Scheifling, wo es beim Friedhof und Sportplatz ein sauberes und vor allem offenes öffentliches WC gibt. Der Gemeinde großes Lob dafür, unsere Erfahrung zeigt, dies ist leider nicht immer so. Der Radweg folgt dann Richtung Unzmarkt mit einigen Überquerungen der Murtalbahn. Uhrzeit passt für ein leichtes Mittagessen im Café Holiday. Im Laufe der Zeit kommen immer mehr Radler dort an und stärken sich. Es folgen St.Georgen und dann geht es schon durch Judenburg. Hier ist natürlich mehr am Radweg los. Da am kommenden Wochenende ein Motorrad GP stattfindet, ist der Aufbau voll im Betrieb.
Wir überqueren noch ein paar Mal die Mur und eine Stärkung mit Eiscafé im Gasthof Perschler in Rattenberg haben wir uns auch verdient, Portionen sind sehr großzügig. Bei St. Lorenzen wechseln wir ein letztes Mal über die Mur, dann geht es schon nach Kraubath an der Mur zu unserem vorreserviertem Hotel, wegen der Temperaturen und der langen Strecke sehr erwartet:)
Die Chefin im Landgasthof Jagawirt sperrt uns um 17 Uhr auf, versorgt unsere Räder in der Garage und zeigt uns 2 wunderbar kühle Zimmer. Für den Abend bereitet sie uns einen schönen Tisch im Garten vor und wir genießen einen netten Abend mit Zander, Fischvariationen, Bulgur und Pasta mit Pilzen.
Am Samstag erwartet uns ein umfangreiches Frühstück, die kleinen Wehwehchen vom ersten Tag sind fast auskuriert. Heute erwartet uns der Semmering, wir beschließen kurzfristig zu entscheiden, ob wir mit Rad oder Zug zum Ziel (Kirchenwirt, Maria Schutz) kommen wollen. Es hat morgens noch angenehme Temperaturen und die Strecke ist sehr ruhig gelegen, doch bald folgt die erste starke Steigung. Wir folgen noch immer der Mur und überqueren beim Naturschutzgebiet Häuselberg wieder die Mur.
Direkt am linken Ufer entlang folgt der Weg bis Leoben. Wir nutzen einen kurzen Stop für Bankomatbehebungen und Besuch einer Apotheke. Wunderschöner alter Hauptplatz! Am heutigen Tag gibt es weniger Schatten und wir sind viel zwischen Feldern unterwegs. Je länger der Tag dauert und je weiter wir kommen, umso mehr steigt gefühlt Temperatur und Kondition lässt nach trotz Trinkpausen. Wir haben als Alternative die Zugabfahrzeiten Mürzzuschlag-Semmering im Kopf. Bald fällt die Entscheidung den Zug zu nehmen. Aber ab Kindberg bzw. Krieglach wird es wirklich zäh und in Langenwang fällt der Besuch der ausgezeichneten Konditorei Krainer aus Zeitgründen aus.
Wir motivieren uns gegenseitig und schaffen
es wirklich wenige Minuten vor Abfahrt des Zuges in Mürzzuschlag am Bahnhof einzutreffen (sonst hätten wir stundenlang auf Folgezug warten müssen). Der Zug bringt uns in einer guten Viertelstunde hinauf auf den Semmering, per Rad hätten wir es heute sicher nicht geschafft und sind auch ziemlich geschafft. Nach dem Aussteigen noch eine kurze Steigung, danach geht es nur mehr (teilweise über eine abenteuerliche Route in der Wildnis) bergab zum Hotel. Es erwarten uns 2 renovierte Zimmer und nach einer schnellen Dusche (Küche nur bis 19 Uhr!!) ein gutes Abendessen.
Nach einem Frühstück, das nicht ganz an die Klasse von dem in Kraubath heranreicht, und kurzem Fototermin geht es wirklich die ersten ca. 9 km nur bergab, für uns nach dem gestrigen Tag eine willkommene Abwechslung. Bald sind wir in Gloggnitz, alle fahren weiter, keiner steigt in die Bahn um. Leider lässt uns Oruxmaps dann einen Weg fahren, der in einer privaten gesperrten Durchfahrt endet, somit drehen wir um und fahren dann kilometerweit die schöne Schwarza entlang. Heute Sonntag ist deutlich mehr Verkehr. Es ist ein sehr heißer Tag, am Start oben am Semmering hatte es morgens bereits 19 Grad. Bewusst legen wir heute Trinkpausen ein, spüren aber trotzdem die Anstrengung. Die Trinkflaschen werden unterwegs nachgefüllt und wir fahren weiter über St. Egyden am Steinfeld, Weikersdorf nach Bad Fischau.
Zur Motivation nehmen wir uns für Baden später einen Stop beim Eispeter vor. Aber davor finden wir im Stelzenheurigen Schagl in Hölles Stärkung mit Spinatstrudel und einer super Minzonade, jedenfalls ein absoluter Tip von uns. Dann folgt noch Leobersdorf und Kottingbrunn, dann radeln wir in Baden direkt zum Eissalon. Jetzt ist es nicht mehr weit nach Wien, Traiskirchen und Laxenburg die nächsten Stationen. Über den Eurovelo 9 kommen wir nach Wien hinein und an der Liesing trennen sich unsere Wege….
Die Planung für diese Radtour begann im November/Dezember 2022. Die Aufteilung der Arbeit klappte recht gut, Irmgard und Pepito kümmerten sich um die Strecke/Distanzen, wir (Gabi/Josef) uns um die Hotels/Quartiere. Zu berücksichtigen diesmal war die Überquerung von Fern- und Reschenpass (für die beiden Damen und Gepäck der Herren mit Shuttle). An den beiden Ankunftstagen nach Passüberquerung wählten wir Hotels mit „Wellness“ (theoretisch auch für die Damen, die früher ankamen gedacht) und Waschmaschine f.Radgewandwäsche.
Per Mail bzw.Internet war die Planung kein Problem, 2 der Hotels verlangten eine kleine Vorauszahlung, bzw. von den 3 Booking.com Quartieren verrechnete eines im Vorhinein eine (avisierte) Gebühr.
Für die Anreise Wien-München entschieden wir uns für die Westbahn via Westbahnhof bzw. Hütteldorf: Einstieg ohne Stufen, und Plätze mit Tisch. Da wir rechtzeitig gebucht hatten, war der Preis konkurrenzlos: pro Person € 28,99 für Westbahnhof-München, dazu € 4,90 Platzreservierung und € 9,90 für Rad. Kaffeemaschine ist nun kostenpflichtig mit gutem Kaffee und Bezahlmöglichkeit mit Karte oder Einlösung Westbahnpunkte. Polizeikontrolle an Grenze, dadurch leichte Verspätung. Wir besorgten in Österreich auch Tickets für die innerdeutsche Verbindung München-Donauwörth mit Unterstützung eines Freundes, der in Berlin lebt. Auf diesem Ticket war Gleis 2 angeführt, hat uns nach Ankunft in München doch verwirrt, weil Abfahrts-Gleis 2 in München sich im Untergeschoss befindet; Gleis 2 ist aber (nach Erklärung beim Informationsschalter) Ankunftsgleis in Donauwörth….
Daher ist es immer gut, etwas Zeitreserve zu haben. Richtiges Abfahrts-Gleis 16 war dann in der großen Halle, weitere Verbindung problemlos und wir starteten in Donauwörth zu Tour.
Nach Umziehen geht es los, ca. 40 km bis Gersthofen. Die Softshelljacke von Josef bleibt dank aufmerksamer Begleiter nicht im Zug, und sein Brustgurt fährt als „blinder Passagier“ am Rad mit und geht ebenfalls nicht verloren. Zuerst durch Donauwörth, dann auf Schotterwegen, die aber nicht so schlimm waren. Zwischenstopp im Eissalon, WC am Friedhof kommt gerade recht (dank OruxMaps eingezeichnet). Auf den letzten Kilometern begleiten uns dichte Wolken und Donner und starker Wind.
Quartier in Gersthofen: trotz Ruhetag empfängt uns netter Hausherr, Räder werden im Schuppen versperrt und ab geht es in die Zimmer zum Duschen.
Frühstück ohne Naturjoghurt (leider aus), sonst ausreichend, aber wir sehen doch auch Lacken, das heisst das Gewitter war nicht weit weg. Fahrt nach Augsburg, 3.größte Stadt Bayerns nach München und Nürnberg. Wir sperren Räder und Gepäck im Hof des Bürgermeisteramtes ab. Sehr gute informative Führung 2 Stunden mit Rathaus und ausführliche Informationen zur Geschichte Fuggerstiftung.
Die Fuggerei ist die älteste bestehende Sozialsiedlung der Welt, eine Stadt in der Stadt mit 67 Häusern und 142 Wohnungen sowie einer eigenen Kirche. Jakob Fugger stiftete die Fuggerei auch im Namen seiner Brüder im Jahr 1521. Es leben hier rund 150 bedürftige Augsburger Bürger katholischen Glaubens für eine Jahreskaltmiete von 0,88 € und täglich drei Gebeten. Die vier Museen in der Fuggerei mit einer rekonstruierten historischen Wohnung und der Ausstellung im Weltkriegsbunker können täglich gegen Eintritt besichtigt werden.
Danach Essen im Biergarten beim Zeughaus, mit leckeren Maultaschen und einem tollen Fischgericht. Es folgt eine späte Fahrt nach Landsberg. Hauptsächlich entlang Wasser im Grünen, dabei auch eine wirkliche Radautobahn, und meistens gute Radwege teilweise neben Strassen. OruxMaps mit seinen „Löffeln“ weist uns den Weg zum Nachmittagseis, danach gehts leider zuerst zu einem falschen Hotel (das wir nur angefragt aber nicht gebucht hatten), die Zimmer dort waren natürlich nicht reserviert, aber meine Anfrage führt beim Personal zu erhöhtem Blutdruck. Kurze Weiterfahrt in Altstadt zum richtigen Hotel Ana Hotel Goggl und zur höchst fällige Dusche und somit späte Ankunft gegen 19 Uhr.
Sehr gutes Frühstück, Abfahrt mit 2-fachem Kettenauswurf, bei Irmgard und ein schwerer Fall bei Pepito. Schönste Teilstrecke bisher durch Wiesen und Felder und Wald. Zeitiges Mittagessen, da auf Strecke Auswahl der Gasthöfe bescheiden. Erstmals schaffen wir doch 500 Höhenmeter und über 70 km. Durchwegs traumhafte Aussicht auf die Berge.
Zwischenstopp bei Omi mit Enkel, die Eis und Getränke aus Wagen heraus im Schatten verkaufen.
Ankunft heute nötig vor 18 Uhr, da Personalprobleme (deshalb auch kein Abendessen im Hotel möglich) wie überall in Gastronomie und das Hotel eigentlich Ruhetag hat. Guter Tipp des Hoteliers zu Abendessen beim Italiener Da Pietro. Spaziergang hinauf mit guter Aussicht, sehr gutes Essen, viel los, gutes Personal, netter Garten.
Frühstück und Zimmer geräumt, aber nicht ganz wie sich nach 1 Stunde zeigt. Wir radeln los, am Wasser entlang, und je weiter wir kommen um so mehr Verkehr auf Strasse und auf Weg. Nach 60 Min. sucht Irmgard ihr Handy, vermutet es noch immer im Hotel. Wir parken uns auf leeren Supermarktparkplatz ein und die Recherchen beginnen. Diverse elektronische Suchtools kommen zum Einsatz, es zeigt sich wirklich das Handy ist im Zimmer und der nette Besitzern bringt das Handy im Auto nach und erspart mir das radeln zurück zum Hotel. Für E-Biker hätte er es nicht gemacht 😇. Das Bringservice gibt natürlich eine gute Bewertung im Netz!
Weiter Richtung Grenze Österreich, viel viel Verkehr auf der Strasse und am Himmel kommende Wolken.Echt anstrengende Höhenmeter, aus taktischen Gründen vor dem Essen, auf kurzen Strecken müssen wir vor dem Freizeitpark das Rad schieben mit Blick auf die luftige Hängebrücke: 114 Meter hoch und sie hat eine Spannweite von beachtlichen 406 Metern. Damit ist sie die weltweit längste Fußgänger-Hängebrücke im Tibet-Stil und steht als solche sogar im Guinness-Buch der Rekorde. Gegen Mittag Suche nach Essensmöglichkeit, viele Restaurants haben nur abends warme Küche. Einheimischer Tip: Campingplatz in Heiterwang, und dort gibt es auch eine Super Forelle, Spaghetti und gute Suppen sowie eine tolle Nachspeise, wir bekommen alle mehr Qualität als erwartet. Nur mehr kurze Strecke zum Ziel, aber da: Umleitung mit vielen anstrengenden Höhenmetern. Pepito dreht um und nimmt die (illegale) Schnellstraße über 450 Meter Strasse, wir anderen fahren den Umweg und eine“MTB-Strecke“ zurück zum Radweg. Kurz vor dem Ziel gibt mein Handy w.O., das Ersatzhandy, ein altes iPhone, muss her und führt uns zum Tirolerhof. Wir genießen ein gutes (Wild-) Abendessen und am Heimspaziergang sehen wir noch den Standort des Shuttledienstes für den kommenden Tag.
Fernpaßtag! Abfahrt pünktlich, die Damen nehmen Shuttledienst. Bewusst gemütliches Tempo zu Beginn, dann die ersten Steigungen mit schwierigem Grund. Gute Technik nötig, damit Vorderrad nicht abhebt. Geringe Möglichkeit sich zu verpflegen.
2 beschriftete Stellen fordern zum Rad-Schieben auf, macht auch Sinn. Wunderbare Aussichten, teilweise enge Wege. Wir (als fast einzige ohne elektrische Unterstützung) lassen die E-Biker gerne vorausfahren und teilweise in wahnwitzigem Tempo überholen. Bei einem See sperrt eine Kuh Pepitos Weg und dadurch nimmt seine Handyhalterung Schaden. Nach Absolvierung am Berg schneller Geschwindigkeits-Schnitt mit Mittagessen in Imst, im GH Neuner und Eintreffen im Hotel Schrofenstein, davor in der Zone findet ein Markttag statt. Schöne Tiroler Landschaft! Die Damen sind gut früher angekommen und nutzen den Dienst im Haus (Wäschereimöglichkeit). Letzte Abstimmungen beim Abendessen für Strecke Reschenpass morgen. Wir verlangen die Rechnung, dabei ein Hoppala: alle Positionen scheinen doppelt auf, leider fällt das nur uns und nicht dem Kellner auf. Reklamation natürlich, und neue Rechnung folgt.
Reschenpaßtag; nach Frühstück (1 Kaffeemaschine für alle-Stau! Kaputter Sessel, laufend Nachdotation am Buffet) machen wir uns auf den Weg. Erste 20 km problemlos, herrlich über mehrere kleine Brücken. Wetter besser als im Westen, von wo wir laufend Regenvideos bekommen. Insgesamt werden es heute an die 950 Höhenmeter werden. In Pfunds fallen wir in eine kleine Bäckerei ein und stärken uns. Kein Kaffee möglich, da Maschine bereits gereinigt wird, es ist 11:45 und um 12 wird zugesperrt.
Immer wieder queren wir den Inn. Nach Burg Hochfinsternis geht es echt steil bergauf, es beginnt auch leicht zu nieseln. Pepito wie immer vorsichtig und packt ein/um, ich fahre weiter und treffe auf der Reschenstraße beim Ausstieg eine lange lange Autokolonne. Es sollten viele km werden, wo wir an stehenden Autos vorbeifahren. Manche wollen bei geöffnetem Fenster und laufendem Motor wissen, was der Grund für den Stau sei. Erfreulicherweise können wir dann doch von der Strasse abbiegen und einen teilweise steilen Weg weiter hinauf nehmen. Gerüchteweise gibt es ein 3- Länderradrennen und ein Autorennen, bei dem eine zuvor erzielte Zeit im 2. und 3.Lauf möglichst zeitgleich erreicht werden sollte. In einer Ortschaft war auch ein Gocart Rennen zu sehen, finde ich persönlich befremdlich und überhaupt nicht zeitgemäß.
In der Gegend um die italienischen Grenze und Nauders eine Vielzahl an martialisch angezogener Biker, überwiegend E-Bikes.
Der Anblick des Reschensees ist nicht schön, großteils Sandwüste, nur ein kleiner Teil beim bekannten Motiv Kirchturm im Wasser ist voll. Schaut traurig aus. Gleich in der Nähe ist das Hotel Theiner, wir genießen ein Superzimmer mit supergroßem Bad, neue Sauna und Dampfkammer und ein großartiges Abendessen. Nur leider sehr wenig Platz für Räder in einem Zelt. Irgendjemand bricht Irmis Spiegel ab, meldet sich aber leider nicht.
Gefühlt haben heute Zuviel Biker, Motorräder und Autos den Tageseindruck verfälscht.
Nach dem Fotosichern geht es bald aufs Zimmer, leider für morgen erhöhte Regenwahrscheinlichkeit….
Sehr gutes Frühstück, gestärkt geht es los. Der Zebrastreifen verschafft uns den Start immer entlang des nicht vorhandenen Sees. Pepito wie immer bestens ausgerüstet ersetzt mein defektes und gebrochenes C Ladekabel. Bei der Vorausschau hatte sich gezeigt: es geht bergab. Eine Fronleichnamsprozession hält uns für ein paar Minuten auf, die Fahnenträger haben ganz schön zu kämpfen bei Wind. Gelebte Tradition….
Und so war es auch, kilometerlang bergab, teilweise gab es Geschwindigkeitsbeschränkungen! Wunderschöne Ortsdurchfahrten. Im Gegenzug wollten doch einige den anstrengenden Weg bergauf in Angriff nehmen, ganz schön stark. Auf der Fahrt durch die Weingärten finden wir einen € 50,00 Schein, den wir niemand zurückgeben können, also teilen wir ihn unter uns auf.
Anschließend gehts weiter eben dahin und wir beschließen auch dem gezeichneten Radweg zu folgen und nicht dem Track. Gute Entscheidung, der Radweg ist super asphaltiert und führt uns durch viele Obstgärten (Apfel). Stärkung in einem Gasthaus, der Kellner zeigt sich erst relativ spät, versteht uns aber und alles bestens. Erste ÖBB Nachricht (die erste von mehreren!) mit geänderten Zugzeiten bzw. neu Umstieg am Brenner, Anschlusszug in Innsbruck mit bereits gebuchten Tickets wird somit voraussichtlich nicht erreicht. D.h.: Umplanen. Es stellte sich aber später heraus, dass alle diese Nachrichten nichts mit der Wirklichkeit zu tun hatten, alle Züge kamen pünktlich, wie wir später feststellen werden.
Kurz vor dem Ziel leider noch Defekt bei Pepito, und er verliert einen Teil seines Reparatursets.
Er wird aber in einem Geschäft mit Sonntagsöffnung fündig und Irmgard bekommt einen neuen tollen großen Spiegel. Ankunft im Kleinkunsthotel, ausgestattet mit Koffern als Kunstwerke. Wir reservieren im Lokal unten für 18:30 einen Tisch und verbringen noch einen guten Abend bei ausgezeichneter Küche.
Gestern noch Regen abends. Nach sehr feinem Kleinkunstfrühstück und satteln der Räder geht es entlang der Etsch wie auf einer Autobahn. Schön langsam ändert sich der Charakter der Landschaft und der Vegetation. Nochmals lange gut asphaltierte Wege zwischen Apfelhainen. Langsam wird es sehr heiß und wir machen öfters kleine (Trink-) Pausen. Serpentinenreiche Abfahrt, malerische Dörfer, immer ein wenig bergauf/bergab. Zwischenstopp am wunderbaren Aussichtspunkt, danach lange Abfahrt. Wir haben Mühe, etwas zu Essen zu finden, der berühmte Montag-Ruhetag. Auf den letzten Kilometern Diskussion, ob hier (Verbotsschild) weiter gefahren wird oder nicht; Pepito interpretiert Fahrverbot als für PKW geltend und fährt weiter, die anderen 3 nehmen einen kleinen Umweg und fahren den offiziellen Radweg Nr. 2 weiter. Treffen uns nach ein paar km wieder. Dann nochmals ein langer Anstieg, der uns zum Schwitzen bringt, da muss ein Stop im Eissalon her.
Der heutige Tag fühlt sich anstrengender an als die Bezwingung der Pässe. Temperatur und Gewicht des Gepäcks sind nicht zu verachten. Dann rollen wir die letzten km und finden im Roten Adler wieder ein sympathisches Quartier. Essen am Hauptplatz in ausgezeichneter Qualität. Abschluss mit Weinverkostung und (mehrere) Fotoversuchen.
Heute erstmals dicht bewölkter Himmel. Wieder Mails mit ÖBB Infos, die nicht eintrafen. Schaukelfahrt rauf bringt uns ins Schwitzen, auch das deutsche Kopfsteinpflaster. Es wird flacher und Gegenwind kommt auf. Die Plantagen gehen von Apfel auf Wein über, in Mezzocorona stärken wir uns in einem guten Lokal. Route und Dörfer nicht mehr so schön im Anschluss, mehr Verkehr. Wir sind ziemlich froh im Sartori`s, angekommen zu sein. Die Dusche lockt sehr! Wir reservieren noch einen Platz im Freien zum Abendessen, das Hotel schießt sich ein Eigentor, weil ich die angebotene Halbpension beim Zimmerreservieren nicht mitgebucht hatte. So zahlen wir für ein gutes Abendessen deutlich weniger als das angebotene 4 Gänge Menü um 39,00 Euro.
Abfahrt von Sartori`s, das Hotel liegt am Radweg. Erst durch die Stadt, dann weiter den Radweg entlang. Keine größeren Probleme, bis zur Umleitung. Einheimischer zeigt einen Weg, der aber durch Fahrverbot und Sperre nach 1.500 Meter gekennzeichnet ist. Pepito versucht es, die anderen 3 nehmen die empfohlenen und letztlich gut gekennzeichnete Umleitung. Immer am Wasser entlang gehts ohne viel Anstrengung dahin. Wie immer mit Pausen, am Vormittag im Café, wo auch der Dorf-Polizist einkehrt, mittags in Pizzeria Margherita, im Freien natürlich und mit gutem Essen. Danach Rückkehr zum Track und durch Weingärten Richtung Ala. Ein mit Schild beworbenes Café finden wir beim ersten Versuch nicht, dafür kurz vor Ziel einen Eissalon mit Stärkung. Hotel mit nettem Innenhof, sehr groß, und die Empfehlung der „Hausfrau“ für die Osteria Carnera, Piazza Alfonso Buonacquisto 4, 38061 Ala Italien, ist auch ein Supertipp. Familiärer Eindruck und sehr gutes Essen, wieder einmal. Regen bleibt aus, kommt dann in der Nacht, abendlicher Spaziergang in sympathischer kleiner Gassenanlage und mit neugierig mauzender Katze.
15.6.2023 Ala – Castel D`Azzano (8km südlich von Verona)
Was schon bei der Planung aufgefallen ist, hier macht eine Abkürzung Sinn. Die ersten 20 km schön, ohne Probleme, Wetter paßt. Doch wieder Steigungen, danach in Bussolengo Trinkpause und Radschiebestrecke wegen eines Marktes. Der Verkehr wird immer lästiger, doch dann auch noch eine Baustelle (Unterführung Zug kommt neu). Pepito bastelt eine Alternative, wir sind zu diesem Punkt der Tour alleine unterwegs, Gegend nicht besonders, keine Radler. Eine Eisdiele hebt die Stimmung dann doch wieder. Pepito prescht dann vor, dann ein Telefonat mit schlechter Nachricht:
Irmgard zieht sich Nylonschnur ein, grober Defekt, Rad muss zerlegt werden, drohende Regenwolken und Donner. Ich fahre zu Irmgard zurück, Pepito kommt auch hin. Gabi ist telefonisch nicht erreichbar, übersieht uns an Wegkreuzung und fährt noch weiter retour.
Pepito gelingt es durch Zerlegen des Hinterrades mit allen Komponenten wie Ritzel etc. den Schaden zu beheben.
Dann geht auch noch das Gewitter los, zwar nur kurz aber doch heftig. Pepitos Hände sind durch die Kette verschmiert, 100ml WD40 erweisen sich als ungemein wertvoll.
Gabi ist unerwartet nicht im Hotel, so mache ich mich nochmals auf den Rückweg und treffe sie nach der Autobahnüberführung an und wir machen uns gemeinsam am Rückweg.
Hotelgesellschaft am Abend im Freien, sehr durstig. Frühstück um Euro 10,- separat zu zahlen, dann Aufbruch.
Letzter Tag, nur mehr 40 km, sonniger Tag, geringe Erwartungen aufgrund des Weges, Rad-Strecken auf Strassen (kein separater Radweg) werden erwartet und treffen auch so ein. Nach dem Start kommt Pepito auf einen Internetfehler drauf, seine Nachrichten wurden vom Hotel aus nicht versandt. Neustart…. Dazwischen kaum eine Möglichkeit einzukehren. Finden dann doch kleinen Supermarkt und später ein Café zur Stärkung.
Die Strecke führt auch durch ein großes Naturschutzgebiet, ein großes Vogelschutzgebiet den Schildern nach zu beurteilen, teilweise führt der Weg über Wiesen und Feldwege dann durch bis Ostiglia, letzte Kilometer am Damm, zum Wasser (Po) kommt man nicht. Wir gehen gleich Mittagessen, gute Osteria mit handgeschriebener Speisekarte. Es ist sehr warm. Danach Fahrt zum B&B Antica Dimora. Große Überraschung: zuerst am Telefon kein Englisch und Deutsch, aber in 5 Minuten sollte wer kommen. Wir warten in großer Hitze, dann kommt ein ca. 70 Jähriger mit Handyübersetzungsapp und führt uns in ein Traumobjekt, mit großem Zimmern und Bad und künstlerisch gestalteter Holzdecke aus 15. Jhd., unglaublich. Er zeigt uns auch die Küche und das Speisezimmer, die Wandbemalung kamen bei einer Sanierung zum Vorschein. Spaziergang zum Tabakladen, dort Zugkarten (Ostiglia-Verona € 5,55 pro Person und € 3,50 f. Rad) gekauft, eine Empfehlung des Hausherrn erspart uns die 2km Fahrt zum Bahnhof (der ohnehin kein Personal gehabt hätte), die uns morgen auch bevorsteht. Ein Belohnungseis und ein Abschlussgetränk im Café mit sprachfreudiger Dame (und Herrn, der Eisproben serviert). Danach lernen wir noch die Hausherrin kennen und freuen uns auf das Frühstück. Das B&B Anita Dimona ist das günstigste und schönste Quartier, ein gelungener Abschluss mit sehr netten älteren Gastgebern, die gerne mehr geplaudert hätten.
Nach einem wirklich sympathischen Frühstück radeln wir zum Bahnhof, lassen die polizeiliche Kontrolle über uns ergehen und fahren mit dem Zug nach Verona. Kleiner Einkauf im Supermarkt und dann gehts weiter nach Innsbruck. Ich kaufe 20 Min. vor Abfahrt noch 2 Platzreservierungen, hatte ich übersehen und nicht besorgt. Aber auch das hat geklappt. Alle Änderungs-Nachrichten der ÖBB trafen nicht ein, Zug war pünktlich und die Anschlusszüge können problemlos erreicht werden. Westbahn verlangt € 38,60 und € 9,90 für das Rad. Der Zug ist vor allem auf der Strecke Salzburg-Wien übervoll.
Conclusio:
Via Claudia Augusta ist zum großen Teil wunderschön, verlangt aber eine gewisse Kondition. Es gibt genügend Angebote f. Shuttledienste. Wir haben diesmal sehr gute Erfahrungen mit den Unterkünften gehabt und die empfohlenen Restaurants waren gleichfalls ausgezeichnet.
Eine rechtzeitige Planung hat den Vorteil von günstigen Zugpreisen. Die letzten 2 Tage auf dieser Strecke sind wegtechnisch nicht wirklich prickelnd.
Anreise nach Villach per Bahn. Am selben Tag (ab 13:00 Uhr) müssen wir noch ein paar Höhenmeter schaffen, ist sicher der schwerste Tag der ganzen Tour. Diesmal haben wir die Logistik nicht hinbekommen, Radplatz letzter Wagen und Sitzplatz erster.
Tag 1
20230626 Tag 1: Bahnabenteuer Anreise mit der Bahn nach Wien. Am nächsten Tag morgens fahren wir mit dem Rad zum Hauptbahnhof, anschließend nehmen wir den Zug nach Villach. Das erste Abenteuer beginnt im Zug, der Schaffner verkündet lautstark das alle den Waggon verlassen müssen wegen technischer Probleme mit der Tür. Es beginnt eine Völkerwanderung nach ganz vorne. Glück im Unglück, wir sind jetzt näher bei den Rädern. Gegen 13:00h kommen wir in Villach an und müssen noch 45 km bis zur ersten Unterkunft (Malborghetto Italien) radeln. Pünktlich angekommen, geht’s gleich los. Die Wasserflaschen zu befüllen kostet am Klo 50 Cent. Erste Überraschung gleich in Villach, Umleitung wegen Brückensanierung, die Beschilderung mistig, und wieder hilft Oruxmaps. Ich gestalte diese Änderung gleich so, dass wir auch durch die Altstadt Villach kommen. Erste Rast machen wir im Radler Treffpunkt Gailstüberl nach 13 km, ist etwa wie Hermis Radlertreff in Schönau, nur weniger Wiener und viel kleiner. In Arnoldstein radeln wir um 15:00h ein, ein neuer Radweg wird gebaut, wir brauchen nur kurz auszuweichen. Schön langsam machen sich die Steigungen bemerkbar. Beim Grenzübergang nach Törn Maglern komme ich kurz auf die falsche Fährte, wir machen ein paar Höhenmeter unnötig. Es wird schwieriger, die Steigungen bleiben erträglich, guter Asphalt, gemessen an Fernpass u. Reschenpass eine Erholung. Vor Tarvisio finden wir auf einem Rastplatz ein Handy, wir können leider nichts machen (wie verständigt man den Besitzer ?). Nach einigen Minuten trifft der Besitzer highspeed mit einem E-Roller ein, bedankt sich. Es ist 17:00h, wir gönnen uns ein Eis in Tarvisio und haben noch 10 km vor uns. Auf den wunderschönen CAAR sind wir auch schon angekommen. Am Weg treffen wir auf drei Jungs mit einer Panne, kapitaler Kettenwurf, die Kette hat sich so verfangen, das nicht mal wir helfen können. Die letzten sechs Kilometer rollen wir nur noch bis Malborghetto. Schon zum vierten Mal bin ich hier, wird sicher ein schönes Abenddinner und soweit ich das beurteilen kann, ist der alte Chef auch noch da. Conclusio: Lange Bahnreise endlich in Villach wollten wir natürlich gleich aufs Rad. Den Radweg neben der Gail entlang konnten wir schnell erreichen, ein guter Wald Schotter Weg. Bis Arnoldstein waren die Wege wie zu Hause in Carnuntum. Ab Arnoldstein werden die Wege und Steigungen besser. Vor Tarvisio fängt der ***** Radweg dann richtig an.
Tag 2
20230627 Tag 2: Sightseeing pur. Gemütlicher Tag, es geht nur Bergab durch viele Tunnels. Bester Radweg, treten muss man nicht, nur die Bremsen auslassen. Wir machen viele Fotostopps. Das mein Rücklicht nicht geht, ist meine Servicenachlässigkeit. Aber ich habe Glück, durch den Tunnel übernehmen die Bewegungsmelder die Lichtsteuerung im Tunnel. Der Track leitet uns durch Pontebba, sehr schöne Stadt mit vielen Einkehrmöglichkeiten, die wir leider nicht nützen. Es kommt zu einer langen Tunnelabfahrt, sehr leicht, ich glaube, auf der Strecke schaffen auch Kinder 100 km. Ich kann mich erinnern wie ich da im Jahr 2019 in der anderen Richtung unterwegs war (https://www.pedaltreter.at/2019/06/16/istrien-adventure-tour/), das war schon viel anspruchsvoller. In Chiusaforte finden wir nach 20 km dann doch unsere alte Lab stelle, hier gibt’s sogar Hubertus Bräu Radler von Laa/Thya. Es trudelt eine große Radgruppe ein, haben zwar reserviert, sind aber Stunde zu früh und bekommen keinen Platz. Pech, ohne Elektro wären sie pünktlicher gewesen. Auf Höhe Moggio ist es dann aus mit dem Bahntrassenweg, unklar wie es weiter geht, der Track führt auf das Straßenbankett. Irmgard radelt den Feldweg, der Rest hirscht nach. Ich drehe um und nehme lieber den Track. Nach zwei Kilometer kommen wir wieder zusammen und müssen dann doch am Straßenbankett weiter. Die Barkettspur ist auch der offizielle Radweg bis zur Unterkunft (Hotel Carnia). Conclusio: Anfangs radeln wir alleine, später werden es immer mehr Biker, fast ausschließlich E-Biker. Warum man bergab ein E-Bike braucht, ist mir ein Rätsel. Für diese extrem schöne Gegend haben wir uns extra viel Zeit genommen. Mit 75 ppm Puls im Schnitt habe ich sicher minus Rekord aufgestellt.
Tag 3
20230628 Tag 3, Routenänderung. Wir wollen das Schmetterling-Gehege in Bordano besuchen. Und weil das auf der anderen Uferseite ist, muss die Route angepasst werden. Auf dem Straßenbankett sind wir schnell in Venzone. Auf neuen Asphalt kommen wir nach Bordano, besuchen die umfangreiche Ausstellung “casa delle farfalle”. Ein Naturgehege für Kleintiere aus aller Welt. Unbedingte Empfehlung, das zu besichtigen. Wir sind alle begeistert. Schön geht es auf Nebenstraßen weiter, sogar ein Viadukt Tunnel ist am Weg. Über eine Brücke und wir sind wieder am original CAAR Track. Neben einem Bach ist ein neu angelegter Schlangen Radweg. Wir sind wieder auf der geplanten Route. Wir radeln den gut beschilderten Radweg durch zahlreiche typisch italienische kleine Ortschaften. In Buja gibt es bei einer kleinen Bar, Drink pause und zumindest einen Snack. Donner zieht auf, es ist wieder einmal Regenprognose. Ich beobachte die Wolken schon den ganzen Tag. Habe aber meine bedenken nicht geäußert. Durch den Donner ist es jetzt offensichtlich. Es sind jetzt alle motiviert, schnell weiterzukommen. Sehr schön, durch die italienische Provinz zu fahren. Durch Udine wird es ganz italienisch und speziell. Genau das richtige für meine technische u. Konditionelle Leistungsklasse. Man möge es mir verzeihen, wir sind genau vor dem Nass angekommen. Conclusio: Wunderschöne Sache, gemessen vom Vortag, mehr Power dahinter, und der beim Radfahren notwendige Ansporn durch das Wetter ist eben das Salz in der Suppe.
Tag 4
20230629 Tag 4. Die letzten Kilometer. Es hat abgekühlt. Regen in der Nacht, aber es ist wieder alles trocken. Wir starten nach Pamplona. Die Feldwege haben uns jetzt auch erreicht. Nach 10 km machen wir Stamperlpause. Ein Fahrrad Autobus ladet ca. 40 Biker aus, die starten gerade alle. Iris meint überholen, Entscheidung im Stress nicht immer ideal. Ich erkenne die falsche Richtung und bleibe stehen. Wir warten, bis Iris wieder zurückkommt (kleiner Zwangshoppla). Per Tel. erreichen wir Iris nicht (weiß nicht, warum Tel. nicht funktionierte?). Pamplona erreichen wir nach 27 km um 11:15h, an dem Hautplatz wird kräftig gebaut, die Baustelle ist nicht sehr einladend. Hier kommen wir mit einem Österreicher in Kontakt der mit einer Busgruppe unterwegs ist, er erzählt von den vor/Nachteilen einer solchen Gruppe, das verinnerliche ich mir genau. Er erzählte auch, dass man nur mit einem E-Bike dabei sein kann. Ist für mich auch eine neue Tatsache, fühle mich diskriminiert, weil ich keinen Motor habe. Die Grappa-Destillerie gibt es leider nicht mehr, leider ist da nichts mit dem Nachfüllen von meinem Flachmann. In Aquileia schauen wir uns die historischen Ausgrabungen an, ich habe das schon mal gesehen, daher bevorzuge ich die Taverne. Der Rest bis Grado ist der altbekannte Straßenbeiweg, bevor die Adria sichtbar wird lasse ich alle vor, hier über das Meer zu radeln ist eine extra Augenweide. Conclusio: Radtechnisch, wie erwartet. Ab Udine quer durch die italienische Provinz. Auch viele Feldwege und Verkehr. In Grado treffen wir noch Freunde aus Petronell. Es ist ein langer Abend geworden.
Tag 5
Kleines Grado extra, wir haben noch mal 33,3 km dazugelegt, sind quasi zweimal nach Grado eingeradelt und dafür stehe ich jetzt unter Kritik. Aber was soll man machen, wenn man keine Badesachen mit hat! Meine Begleiter sind mal baden gegangen und mein Helm auch. Ein würdiges Ende der Tour.
Die Anschaffung von einem neuen e-Bike ist immer ein Kompromiss. Entweder wird das Fahrrad zu schwer und lässt sich nicht mehr leicht befördern oder man muss Abstriche in Leistung, Komfort und Reichweite machen.
Für mich die beste Alternative gegenüber den üblichen schweren Akku Monsterbikes konnte ich bei der Firma Geero finden https://www.geero.at/. Das österreichische Grazer Unternehmen baut schlicht, einfach leichte e-Bikes, die auch ohne Motorunterstützung leicht zu fahren sind.
So viel ich weiß, kann man das Bike nur im Webshop bestellen. Das Bike wurde mit der Post in einem Fahrradkarton ca. 145x85x25 gut verpackt geliefert. Der Zusammenbau erfordert etwas Geschick und Verständnis. Bei Bedarf nehme Fahrradtechnische Hilfe in Anspruch.
Vom Vorteil ist, dass sich das e-Bike sehr leicht nach Bedarf konfektionieren lässt. Man bestellt eine Grundausstattung und die gewünschten zusätzlichen Komponenten designt man selbst.
Für Interessierte hier meine Änderungen.
Absichtlich keine Scheibenbremse bestellt, sondern nur Felgenbremse
Die Reifen wurden nach Wunsch vom Hersteller auf pannensichere Schwalbe abgeändert.
Besseren Fahrradständer montiert (Angebot von Geero (CON-TEC Seitenständer).
Für eine angenehmere Körperhaltung Vorbau abgeändert. (Geero Ergotec Verstellbarer Vorbau)
Änderung Gepäckträger mit Racktime Snapit-System mit zusätzlicher Taschenreling.
Einige Schrauben passen von der Länge nicht mehr. Leider war auch ein Adapterset für den Gepäckträger von drei Punkten auf vier Punkten Montage von Nöten. Leider nicht im Webshop, daher musste der Adapter anderswertig besorgt werden.
Wünsche Verbesserungen:
Was am meisten fehlt, ist eine Ladebuchse für das Handy (Navi). Die extra für Felgenbremsen angepassten Schutzbleche (Einkerbung) sollten vermieden werden. Mehr Auswahlmöglichkeiten beim Gepäckträger und auch vier Punkte Montagemöglichkeit.
Conclusio:
Alles im allem ein hervorragendes e-Bike. Man muss schon froh sein, dass es einen Hersteller gibt, der so ein Rad anbietet. Man besinnt sich auf die wesentlichen Aufgaben eines Fahrrades nur mit zusätzlicher Motorunterstützung. Keine schwere Federgabel, geringerer leichterer Akku im Rahmen integriert (auch abnehmbar). Ist anpassbar und lässt sich auch ohne Akku fahren. Bleibt eben ein Fahrrad mit Motorunterstützung im Gegensatz zu den üblichen schweren e-Bike-Akkumonstern. Die Zukunft wird zeigen, wie sich das Bike im täglichen Gebrauch bewährt.
Es ist soweit, lange haben wir das Vorhaben aufgeschoben. Der Fernpass und Reschenpass sowie die anstrengenden Höhenmeter haben uns immer abgeschreckt. Aber 2023 werden wir den gesamten “Via Claudia Augusta” von der Donau (Donauwörth DE) bis zum Po (Ostiglia IT) abradeln.
Es erwarten uns ca. 650 Kilometer, eine Alpenüberquerung mit zwei Pässen (Fernpass und Reschenpass). Es gibt zwar ein Shuttle Service über die Pässe aber ob wir das wirklich in Anspruch nehmen bleibt offen.
Wir haben uns vorgenommen mit der Bahn anzureisen, Start in Donauwörth, weiter über Augsburg bis Füssen, Reute. Zwischen Reute und Imst müssen wir den Fernpass überwinden. Aber wirklich spannend wird es vor und nach Nauders weil es da am Reschenpass wirklich zur Sache geht. Danach abwärts bis Trento (IT) wo wir nach Verona abbiegen, Ostiglia am Po Fluss ist das Ziel.
Geplante Rückreise, mit dem “Bike Shuttle Service” wieder nach Österreich (Innsbruck) und mit der Bahn nach Wien.
Vermutlich werden die Damen über die Pässe Fernpass, Reschenpass, das “via Claudia Huckepack” Service in Anspruch nehmen während die männlichen Radler in die Pedale treten.
Den berühmten Ciclovia Alpe Adria Radweg von Salzburg bis nach Grado haben wir bereits 2016 abgeradelt. Die verkürzte Variante ab Villach bot sich als Geschenk für Karin’s 60iger förmlich an.
Anreise mit der Bahn nach Villach. Ab Villach mit dem Rad ins Kanaltal. Nur ein kleines Stück rauf, ab Arnoldstein bis Tarvisio. Camporosso danach kommt ein langer Runterroller bis nach Grado. Für die Heimreise radeln wir den Regionalbahnhof in Monfalcone an. Von Monfalcone wollen wir mit der Bahn über Udine Villach Wien wieder nach Hause.
Info: Wir haben die Tour Wien-Budapest 2024 abgeschlossen !! Leider konnte aus Zeitgründen kein detaillierter Tourbericht erstellt werden.
Wir waren schon mal dort, es ist lange her…… ein Fahrrad Navi hat es noch nicht gegeben, ein Smart Phone ebenso nicht. Für mich einziger Anhaltspunkt wann es gewesen sein könnte ist Iris Alter, sie war dabei und 14 Jahre alt, also sollte es ca. vor 16 Jahren gewesen sein.
Den Donauradweg von der Quelle bis nach Wien haben wir bereits hinter uns. Jetzt wollen wir ein Stück weiter Richtung Osten bis nach Budapest.
Radtechnisch waren die damaligen Wege nicht gerade berauschend. Es wird sich zeigen ob in den vergangen Jahren der EuroVelo6 ausgebaut wurde, bis nach Györ kennen wir die Strecke schon, ab Györ wird es spannend.
Zu rechnen ist mit ca. 300 – 350 Kilometer. Bei der sportlichen Variante benötigen wir ca. eine Woche. Der genau Tourverlauf wird noch ausgearbeitet.
Diese Tour haben wir bereits 2022 durchgeführt. Nachdem einige Interessenten terminlich nicht dabei sein konnten werden wir die Tour 2023 nochmals einplanen.
Es sind ca. 100 Kilometer auf guten Radwegen, durch die schönen Bilder von der letzten Tour ist der Wunsch aufgekommen die Strecke nochmals zu radeln.
Es soll die gleiche Strecke wie 2022 werden, einzige Änderung als Vorschlag wäre ein früherer Startzeitpunkt da uns beim letzten mal genau eine Stunde abends fehlte und es dadurch etwas stressig wurde.
Unsere Heimat kennen wir bereits sehr gut, damit wir etwas weiter wegkommen und was neues erleben wollen wir eine Tagestour <100 Kilometer unternehmen.
Anreise mit der Bahn nach Deutschkreutz und danach mit dem Rad retour nach Carnuntum. Zuerst geht es nach Balf und Fertöd durch Ungarn. In Pamhagen kommen wir wieder nach Österreich, weiter geht es über Frauenkirchen, Gols, Zurndorf, Gattendorf auf den bekannt sehr guten burgenländischen Radwegen nach Niederösterreich.
Geplant: Abreise vom Bahnhof Bruck/L nach Deutschkreutz. Es gibt eine sehr gute Bahnverbindung ohne umzusteigen. Zeitfenster für die Anreise mit der Bahn währe zwischen 7:00h und 10:00h. Heimreise Start dann um 10:00h ab Deutschkreutz. Es soll eine gemütliche Tour werden mit ein paar kulinarische Stopps, dabei könnte sich auch die geplante Ankunftszeit verschieben (daher Tourende eher unbekannt.
Info: Wir haben die Tour 2023 abgeschlossen !! Leider gibt es keinen detaillierten Tourbericht
Planung für 2023
Auf dieser Strecke waren wir schon mal unterwegs. Diesmal wollen wir aber den gesamten Traisentalradweg abradeln. Mariazell ist immer einen Besuch wert und in Wilhelmsburg wollen wir schon lange mal das Geschirrmuseum besichtigen. Weiter geht es dann durch die Landeshauptstadt St. Pölten Richtung Donau. In Wien wollen wir die komplette Donauinsel und danach durch den Flughafen nach Carnuntum.
Planung: Tag 1, Anreise mit der Bahn nach Mariazell. https://www.mariazellerbahn.at/stationen-mariazellerbahn erste Nacht in Mariazell, mit Besuch der Basilika, danach Abendessen usw. Tag 2, gemütliche Radkilometer bis nach Wilhelmsburg, 72 km, stopp bei der Wuchtelwirtin ist natürlich Pflicht https://www.wuchtlwirtin.at/ (falls kein Ruhetag). zweite Nacht verbringen wir in Wilhemsburg. Tag 3, Besichtigung des Geschirrmuseums in Wilhelmsburg danach weiter mit dem Rad via St. Pölten bis nach Tulln, 64km. in Tulln verbringen wir die letzte Nacht. Tag 4, Von Tulln zum Donaukraftwerk Greifenstein das wir überqueren damit wir Nordseitig die Donauinsel anradeln können. Es geht noch die ganze Donauinsel durch und über den Flughafen VIE nach Carnuntum. (85km).
Am 12. 5. 2022 und am 9. 8. 2022 wurde der zweite Teil bis zur Mündung erledigt. Im Mai bei stillen Wind bis Mosonmagyarova, dann leider nach der Wendung aufkommender stürmischer Gegenwind sodass in Halbturn abgebrochen werden musste. Im April konnten wir dann eine schöne Gruppentour bis zur Mündung unternehmen, wobei wir für die Retourstrecke die Bahn von Mosonmagyarova bis Bruck/L gewählt haben.
Diesmal haben wir einen Tag für Prag zusätzlich eingeplant. Wir haben einen Nachmittag um die Altstadt zu besichtigen und am nächsten Tag eine 3 stündige Sightseeing – Tour per Rad. Nur rumlaufen ist nicht so mein Ding, die Karlsbrücke rüber und retour strampeln ist mir zu viel, da nehme ich lieber die Dienste eines Portraitzeichners in Anspruch.
Vormittags die Stadt mit dem Rad zu erkunden ist schon wesentlich einfacher. Nette Führung durch unseren Guide, ein Sport- u. Deutschlehrer der sich die Geschichte selbst beigebracht hat erzählt uns alles über die Stadt. Mit den Jahreszahlen hapert es noch ein bisschen und das Radfahren auf den Pflastersteinen ist auch nicht angenehm.
Zuerst mal rauf zur Quelle, die Elbquelle liegt auf 1.386 Meter im Riesengebirge Nähe Spindlermüle in Tschechien ( Grenze Polen). Von Vrichlabi bis Spindlermühle nehmen wir den Bus mit Radmitnahme. Dieser fährt nur einmal am Tag um genau 9:10h, Vorbuchung nicht möglich, wir haben Bedenken ob es klappen wird. Bis auf ein kleines Hoppala beim Abladen der Räder (das fünfte Rad fährt fast davon, wird nicht zeitgerecht abgeladen) ging doch alles gut und wir sind im Skiort Spindlermühle.
Die Seilbahn (Seilbahn ebenfalls mit Radmitnahme) bringt uns weiter zur Bergstation Medvedin. Viele Wanderer sind dort unterwegs, das Radmitnahme – Service nehmen nur wir 5 in Anspruch und radeln danach Richtung Quelle. Es fehlen uns noch ca. 6 Kilometer bergauf mit dem Rad, zu unserer großen Überraschung geht es ohne Schieben, mit dem ersten Gang und am Bergkamm auch noch ein Stück flach.
Den letzten Kilometer müssen wir treten, aber nicht in die Pedale, das ist nicht erlaubt. Um die Mittagszeit erreichen wir die Elbquelle, wir haben diese logistische Herausforderung geschafft.
Das Wetter wird schlechter. Laut Insiderinformation kann sich hier das Wetter in wenigen Minuten ändern, und das trifft auch ein. Plötzlicher Regen zwingt uns in die Schutzhütte, Nebelschwaden ziehen durch, aber wir haben Glück, es dauert nicht lange und wir starten die Talfahrt.
Unsere Erwartung, ein leichter Talroller, wurde nicht erfüllt. Anfangs war es noch ok, auf einer Straße langsam runter da kein guter Asphalt, dann allerdings führt der Radweg in einen Wald und es wird immer schlechter. Später bei einer Hütte, bemerkten wir dass wir auf einer Langlaufloipe unterwegs waren. Im Sommer Radweg im Winter eine Ski Langlauf Strecke. Bei der späten Ankunft in Vrichlabe (Unterkunft) sind nicht nur unsere Räder fix und fertig sondern wir auch.
Es geht schnell voran da tendenziell abfallend, meist sind wir auf schwach befahren Straßen unterwegs. Kurze Übergangsstücke sind manchmal sehr schlecht zu befahren. Bei einem bergauf Schotterstück passiert es, ein Kettenwurf blockiert das Hinterrad. Diesmal hat sich die Kette so verzwickt das wir eine halbe Stunde brauchten um den Schaden zu beheben. Die Tour ist wegen technischer Probleme auf der Kippe gestanden.
Absichtlich nehmen wir nicht die leichtere Straße sondern entscheiden uns für die Naturroute. Im nachhinein betrachtet, war es doch die bessere Entscheidung, der Weg war doch nicht so schlecht und die Landschaft wunderschön.
Das Wetter wird immer schlechter, wir kämpfen mit Gegenwind und Sturm. Die letzten Kilometer werden zur Qual. Erleichtert kommen wir in Hradec Králové (zu deutsch Königgrätz) an. Abends versorgen wir uns mit dem Nötigsten (Becherovka) und einiges mehr, das Abendessen in einer guten Pizzeria lässt uns die Strapazen vergessen.
Etappe 3 (11. 7. 2022) Königgrätz – Kolin (80km)
Die ersten 20 Kilometer radeln wir auf Straßen. Dann kommen doch noch Radwege, die aber sehr unterschiedlich sind, manchmal auf dem Gehsteig, Wiesen und durch den Wald.
Es kommt eine Schottergrube, auf einigen Kilometern haben Baufahrzeuge den Radweg so zerstört das man kaum noch weiter kommt. Wieviel werden wir und das Rad noch aushalten?. Erstaunlich was man alles als Radweg bezeichnen kann, wir fahren über Wiese, Stein, Schotter durchqueren Wald, Baustelle, Schottergrube und vieles mehr. Ein Stamperl am Weg (Becherovka!!) muntert uns auf.
Etappe 4 (12. 7. 2022) Kolin – Nymburk (30km)
Es dauert lange bis wir Kolin verlassen. Die historischen Plätze sehen wir uns noch an und besuchen einen Radshop (neue Trinkflasche), wir kaufen noch eine Salbe in einer Apotheke und Getränke werden noch besorgt.
Aus logistischen Gründen haben wir heute nur 30 Kilometer auf unserem Plan. Um die laut Bikelinebuch schlechte Uferstrecke zu vermeiden, verlegen wir ein paar Kilometer auf den EuroVelo 4. Für die wenigen Kilometer nehmen wir uns Zeit, nach den Mühen der vergangenen Tage machen wir uns heute einen Wellnesstag.
Nymburk Stadmauer
Etappe 5 (13. 7. 2022) Nymburk – Melnik (70km)
Landschaftlich und kulturell eine Augenweide. Erstaunlich was man da alles zu sehen bekommt. Fischer die im Zelt übernachten, viele Zeltplätze, manchmal mitten im Wald, alle Arten von Wohnwagen und Zelte, eine beinah Attacke von einem Hund, ein Reh läuft vor der Nase übern Weg, jede Menge Leute unterwegs sowie vieles mehr. Zahlreiche urige Kioske laden ein, wir werden überall gut bedient und fühlen uns wie zuhause.
Radtechnisch allerdings eine Katastrophe, wir haben den härtesten Tag. Zu den schlechten Wegen, Furchen, Wiesen, Steinen, Wald, gesellt sich noch eine Baustelle. Erwähnenswert auch die unzähligen Pflastersteine die schon in Cuxhafen nervten, und wenn mal gut gemeinter Asphalt kommt, ist der auch noch mit Wurzelwerk durchwachsen, es wurden noch diverse Hindernisse und zuletzt noch eine enorme Steigung zum Hotel. Wir wollen die Elbe von der Quelle zur Mündung, daher müssen wir da durch. Empfehlenswert ist der Weg nicht.
Eine Baustelle zwingt uns in eine Umleitung die zu vermeiden besser gewesen wäre. Die gut gemeinte EV4 Umleitung entpuppt sich als Desaster. Der Bauarbeiter hat Nachsicht und lässt uns über den frischen Asphalt.
Wieder viele Teile mit steinigem Untergrund, in der Summe ist der Radweg nur für die härtesten Mountainbiker bestimmt, unsere Trekkingräder mit Gepäck sind dafür nicht geeignet.
Der schönste Radtag. Die ersten 50 km bester Asphalt und danach auch nicht schlecht. Gegen Ende landschaftlich wie in der Wachau……… Donauradfeeling kommt auf. Besonders interessant ist der Elbe – Durchbruch kurz vor Usti nad Labem (zu deutsch Aussig). Einkehrmöglichkeiten gibt’s mehr als genug, eine Bierzapfstelle am Radweg bei einer Ecke einer Hausmauer, das ist was “Einzigartiges”, da müssen wir eine Pause einlegen. Sehr anstrengend die letzten Kilometer, der offizielle Weg hatte mehrere Stiegen, das Rad drüber nur mit vier Händen zu schaffen, es ist zwar der Radweg, wird aber zur Kletterpartie. Die Hotelzufahrt war nur über die verkehrsreiche Straße möglich, wir sind total überfordert, ein Alptraum. Es gibt keinen Radweg, wir mussten das Navi bemühen, das hat leider die Autoroute berechnet aber Radwege gibt es in dieser Stadt sowieso nicht. Viel Glück mit dem Wetter, kaum im Hotel fängt es kurzfristig zu schütten an.
Bierzapfstelle
Etappe 7 (15. 7. 2022) Usti nad Labem – Bad Schandau (50km)
Hi, wieder schöne Radwege, vieles neu asphaltiert. Ab Melnik ist es schön zu radeln, das Wetter halbwegs okay. Temperatur und Gegenwind macht uns zu schaffen, aber es ist trocken. Das letzte Mittagessen in Decin kurz vor Grenze zu DE. “Der Radwanderweg Decin Bad Schandau” steht auf der Tafel. Dieses Stück ist das Schönste das ich je gefahren bin. Ich kenne nichts vergleichbares, etwa wie die Schlögener Schlinge in 10 facher Ausgabe nur eben gerade. Bester Radweg daneben meterhohes Gras, steil abfallendes Flussbett und anmutende Berghänge, einzige Farbe grün weit und breit. Habe nicht gleich mitbekommen das wir hier in der sächsischen Schweiz sind. Es ist geboten hier mit einem 15 Stundenkilometer- roller die Gegend zu genießen.
Etappe 8 (16. 7. 2022) Bad Schandau – Dresden (50km)
Das Wetter spielt uns heute einen Streich. Gegenwind und kühl. Vom Regen bleiben wir vorerst verschont. Nur ein paar Tropfen, die reichen zum mehrmaligen umziehen.
So ganz ohne kühlem Nass geht’s nicht. Wir sind gerade in Pirma am historischen Marktplatz. Aus heiterem Himmel Regenschauer, wir warten ab und ziehen weiter. Die letzten 20km wechselhaft zwischen Niesel und Regen, aber auf der letzten Etappe kann man das gelassen ertragen.
Das Wetter schlechter aber der Radweg schöner, mit sehr viel Einkehrmöglichkeiten. Bei Sonne ist da sicher alles vollgestopft, jedoch heute gähnende Leere. Zeitgerecht erreichen wir Dresden. Wir bummeln noch durch die Stadt, eine vorab gebuchte Stadtführung absolvieren wir auch noch und ein abschließender Cocktail in der Hotelbar krönt unsere Tour.
Conclusio
Wir haben die Elbe von der Quelle (hoch oben in CZ im Riesengebirge bei Spindlermühln) bis Cuxhafen DE zur Kugelbake abgeschlossen. Residiert haben wir in den bestenten Häusern (ein Lob der Elbe Radtouristik! ). Der erste Teil von der Mündung (Cuxhafen Kugelbake) bis nach Dresden. Ein Jahr später der zweite Teil von der Quelle bis nach Dresden. Wir erlebten zwei sehr unterschiedliche Welten, im ersten Teil historische Städte wie zb: Hitzacker aber auch viele mehr, langläufiges Gebiet mit historischer Elbe – Schifffahrt. Der zweite Teil bot uns einzigartige Naturlandschaft. Die ca. 200km lange Strecke bis Melnik wurde zur Herausforderung. Man braucht schon Wille und Durchhaltevermögen. Ab Melnik bis Dresden wieder ganz normale Radtouren -Bedingungen. Das viele “Erlebte” hier zu erzählen ist unmöglich.